Das reinste Vergnügen

How to Please a Woman, fragt die Australierin Renée Webster in ihrem Spielfilmdebüt, und erzählt mit liebenswertem Charme von der Gründung einer auf die erotischen Bedürfnisse der Kundinnen abgestimmten Reinigungsfirma und zugleich von der sexuellen Befreiung der Gründerin.

Victim

Der Sohn der Ukrainerin Irina wird in der tschechischen Kleinstadt, in der die beiden einen Neuanfang wagen, zusammengeschlagen, wie er sagt. Michal Blaško arbeitet sich mit dokumentarisch blassen Bildern an aktuellen Themen ab: Rassismus, Fake News und politischer Instrumentalisierung von Täter-Opfer-Narrativen.

Vamos a la playa

Um viel Authentizität bemüht schickt Regisseurin Bettina Blümner drei junge Leute nach Kuba und verknüpft eine Coming-of-Age-Geschichte mit der Kritik an westlichem Tourismus-Gebaren.

The Five Devils

Ein Mädchen mit einem sehr feinen Riecher entdeckt in der Vergangenheit Wahrheiten über ihre Mutter. Léa Mysius' Film bleibt inhaltlich ambivalent und formal in der Schwebe: ein naturalistisches Mutter-Tochter-Drama, ein Zeitreisefilm und zugleich eine Versuchskonstellation zu Themen wie (traditioneller) Familie, lesbischer Liebe und Erinnerung.

Sisi & Ich

Nach Marie Kreutzer in »Corsage« entwirft nun auch Frauke Finsterwalder in »Sisi & Ich« eine Art Anti-Sissi, zeigt nicht die junge Kaiserin, sondern die alternde, und hinter dem historischen K+K-Märchenflor die sehr aktuelle Realität einer Frau, die sich gegen gesellschaftlichen und höfischen Druck auflehnt.

Roter Himmel

Mit ungewohnt leichtem Tonfall erzählt Christian Petzold von vier jungen Menschen in einem Ferienhaus an der Ostsee, von Freiheit, Sehnsucht und Selbstbezogenheit – bis eine Katastrophe die sommerliche Idylle zerstört.

One in a Million

Zwei Mädchen sind über Kontinente hinweg übers Web miteinander verbunden. Die Dokumentation beleuchtet ihre Beweggründe, sich im Netz mitzuteilen und ist ein unverstellter Blick auf eine YouTuberin mit Millionen-Followerschaft und der einen unter ihnen, die alles für ihr Idol tun würde.

Olaf Jagger

Der Comedian Olaf Schubert begibt sich in dieser Mockumentary auf die Suche nach seinem vermeintlichen leiblichen Vater, den er in Mick Jagger vermutet. Ein vergnügliches Verwirrspiel mit Fakten und Erdachtem und zugleich eine unterhaltsame Ost-West-Geschichte.

Mi país imaginario – Das Land meiner Träume

In seinem Dokumentarfilm zum Kampf der ChilenInnen für eine neue Verfassung greift Patricio Guzmán für seine Verhältnisse erstaunlich kurz und bleibt merklich hinter der Komplexität seiner bisherigen Arbeiten zurück.

Maigret

Gérard Depardieu glänzt als Maigret in dieser sehenswerten Simenon-Adaption, in der Patrick Leconte sich als Meister des Understatements erweist.

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