Qissa – Der Geist ist ein einsamer Wanderer

Ein Familienvater, der bei der Vertreibung aus Pakistan alles verloren hat, erzieht seine vierte Tochter zu seinem Sohn und Stammhalter. Halb Geistergeschichte, halb Psycho- und Politdrama, überzeugt »Qissa« vor allem in visueller Hinsicht

Begegnungen nach Mitternacht

Sieben Verlorene der Nacht begegnen sich in einem bizarren Traumpalast, darunter Eric Cantona als poetisches Sexmonster. Regisseur Yann Gonzalez haucht mit seinem melancholischen Film der schönen, genuin französischen Tradition des erotisch-fantastischen Kinos neues Leben ein

Wie der Wind sich hebt

Es kommt selten vor, dass der Titel eines Animationsfilms von einem Gedicht Paul Valérys inspiriert wurde – »Der Wind hebt sich, wir müssen anfangen zu leben« – und in ihm dann noch eine Figur aus dem »Zauberberg« auftritt. Hayao Miyazakis elfter Langfilm »Wie der Wind sich hebt« ist der am wenigsten kindliche seiner Karriere: Ein Abschied vom Kino im Zeichen träumerischer Reife

Verführt und Verlassen

James Toback und Alec Baldwin fahren nach Cannes, um eine Filmidee zu verkaufen und verwursten das zu einem entspannten Dokumentarfilm über die Arthouse-Industrie und ihr jährliches Klassentreffen in Cannes

Die Karte meiner Träume

Jean-Pierre Jeunet nutzt in seinem ersten 3D-Film das Format, um das Vertraute exotisch erscheinen zu lassen. Die Geschichte eines zehnjährigen Wissenschaftsgenies aus Montana ist ein Meisterstück sensiblen Erfindungsreichtums

Die große Versuchung

Die Bewohner eines desolaten Fischerdorfs in Neufundland versuchen mit einer großangelegten Scharade, einen Arzt aus der Stadt zum Bleiben zu bewegen. Skurrile Typen und ein paar gute Ideen wiegen eine Inszenierung nicht auf, die plump auf ein Maximum an Wohlgefühl zielt

Der wundersame Katzenfisch

Glück und Schmerz, Geborgenheit und Verlorenheit in einer Ersatzfamilie, in der die alleinerziehende Mutter von vier Kindern an Aids stirbt: In ihrem Spielfilmdebüt lotet die mexikanische Regisseurin einen erweiterten Familienbegriff aus, den sie als junge Frau am eigenen Leib erfahren hat

Viel Lärm um nichts

»Avengers«-Regisseur Joss Whedon hat Shakespeares Komödie in scharfen Anzügen und flatternden Kleidchen inszeniert, mit Schauspielern aus seinen Serien und Filmen. Das ergibt keine ganz neue Lesart, prickelt aber schön, ist ein bisschen genderbending und sieht gut aus
Gerhard Midding

Von Berufs wegen gerät ein Filmkritiker selten in Verlegenheit, sich Gedanken über die Kleiderordnung zu machen. Bei feierlichen Premieren empfiehlt es sich natürlich nicht, in Räuberzivil zu erscheinen. Aber ansonsten senkt sich das Dunkel gnädig über jedwede Modeverirrung im Kinosaal. An diesem Abend bereitete mir die Frage nach der angemessenen Garderobe jedoch Kopfzerbrechen. Zu fein herausgeputzt wollte ich zu dem Anlass nicht erscheinen, ein allzu legeres Auftreten erschien mir aber ebenso riskant.

Preis für „14“

Die Tagebücher von 14 Menschen, die den Ersten Weltkrieg miterlebt hatten, waren Vorlage für die von arte und ARD ausgestrahlten Dokudrama-Serie. Nun erhielt sie den Sonderpreis der Jury des Robert Geisendörfer Preises

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