Filmkritiken
Woche vom 30.10.2024
Ein Mann will beweisen, dass er in woken Zeiten noch zukunftstauglich ist. Dafür bittet Simon Verhoeven u. a. Jan Josef Liefers, Nadja Uhl, Meltem Kaptan und Denise M'Baye auf warmherzig amüsante Weise zum Tanz mit den Fallstricken von Gleichberechtigung und Diversität.
Sean Baker erzählt die Geschichte einer Brooklyner Stripperin und ihrer wilden Ehe mit einem russischen Milliardärssohn als temporeiche Mischung aus romantischem Märchen und smarter Screwballcomedy, aus liebevoller Milieustudie und bitterbösem Gesellschaftskommentar – herausragend gespielt und meisterhaft inszeniert.
Ein empathisches Doppelporträt zweier Jungschauspielerinnen, das klug Genregrenzen umspielt und viel über die gesellschaftliche Bedeutung eines lebendigen Kulturlebens gerade in der Provinz erzählt.
Mit einer Vielzahl an Material seziert die Dokumentation das Leben von Leni Riefenstahl und ihre Lügen hinsichtlich ihrer NS-Vergangenheit. Dabei eröffnet der Film einen wichtigen Diskurs über die Manipulation von Medien und Öffentlichkeit.
Orkhan Aghazadeh gelingt ein vielschichtiger, einfühlsam erzählter und hervorragend fotografierter Film über den Traum vom und die Magie des Kinos, das in ein abgelegenes aserbaidschanisches Dorf zurückkehrt.
Dokumentation im Land der Prepper, der Apokalyptiker und Untergangswaisen, die sich weder zynisch noch mitleidig gibt, sondern versucht, darin den Spiegel der eigenen Ängste zu sehen.