Robert Richardson

Kammeramann/frau von:

Das neue gemeinsame Projekt von Matt Damon und Ben Affleck ist tatsächlich ein großer Wurf geworden: ein Sportdrama, das nicht auf dem Feld spielt, sondern in Büros und Konferenzräumen. Und ein Film, der spannend ist, obwohl das Ende bekannt ist.
Launig, detailverliebt und von Hollywood besessen ist beim neunten Tarantino-Film eigentlich alles wie gehabt, nur mit weniger Dialogen, etwas weniger Gewaltszenen, dafür aber Brad Pitt und Leonardo Di Caprio in bester Spiellaune: »Once Upon a Time in Hollywood«
Nacherzählung der wahren Geschichte eines Paares, dessen Boot auf hoher See in einen Hurrikan gerät und kentert. »Die Farbe des Horizonts« ist ein visuell ansprechendes, aber ultra-kitschiges »Boat Movie«
Dank der bedingungslosen Liebe seiner Frau ist Robin Cavendish der erste Mensch, der mit eiserner Lunge außerhalb eines Krankenhauses lebt: In seinem Regiedebüt »Breathe« überhöht Andy Serkis die harsche Realität in märchenhaftem Tonfall zum Triumph des menschlichen Geistes über das Schicksal
Bei Nacht zu leben und am Tag zu schlafen: So lautet in Dennis Lehanes Roman das Versprechen auf die Freiheit, das sich während der Prohibition im Leben als Gangster erfüllen soll. Diesmal wird nicht Whisky, sondern Rum geschmuggelt. Ansonsten folgt Ben Afflecks Verfilmung »Live by Night« fantasiearm der rabiaten Folklore des Genres, das keine Gewinner, sondern allenfalls Überlebende kennt
Leider gelingt es Quentin Tarantino in seinem achten Film »The Hateful Eight« nur selten, dem selbstreferenziellen Spiel mit Zitaten und Genretropen etwas Substanzielles hinzuzufügen. So ist seine Gewaltreflexion über den schwelenden Rassismus in den USA am Ende nur ein Vorwand für stilistische Fingerübungen
Quentin Tarantino hat einen waschechten Western gedreht: die Rache eines ehemaligen Sklaven. Und er hat nicht nur den Geist und die Ästhetik des Genres kongenial in Szene gesetzt, sondern seinen Film auch mit den typischen Ingredienzen seines Stils gewürzt: lange Dialoge, coole Sprüche und eine extreme Brutalität. Damit schildert er vor allem auch die Machenschaften der Sklavenhändler
Martin Scorseses erster Familienfilm und erster Film in 3-D ist eine visuell überbordende Reise ins Paris der 30er Jahre. Mit fast kindlicher Fabulierlust erzählt er von einem Waisenjungen,´der das Vermächtnis seines Vaters zu ergründen versucht und dabei Georges Méliès entdeckt. Eine Feier der Träume, die das Kino uns schenkt
»Eat Pray Love« folgt einer Frau in der Midlife-Crisis (Julia Roberts), deren Suche nach spiritueller Ausgewogenheit und nach sich selbst durch Italien, Indien und Indonesien führt. Leider gelingt es dem Film von Ryan Murphy nicht, der Geschichte den Verdacht der narzisstischen Nabelschau abzustreifen
In seinem Ausflug ins Horrorgenre liebäugelt Scorsese mit Trash und Kolportage, bietet auf seiner Insel des Wahnsinns aber zugleich eine Auseinandersetzung mit Paranoia und Verschwörungstheorien. Trotz einiger Schwächen birgt »Shutter Island« eine spannende Fahrt in seelische Abgründe – und durch die Filmgeschichte

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Tipp
Mit einem überzeugenden Will Smith in der Hauptrolle erzählt Antoine Fuqua von der Flucht eines Sklaven während des amerikanischen Bürgerkriegs. Eine Saga über Opfer und Widerstand – und zugleich eine notwendige Korrektur am herkömmlichen Geschichtsbild.