JIP Film

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Sansibar im Jahr vor der Unabhängigkeit: Ein junger Kommunist sieht sich im Kampf gegen das britische Protektorat hin- und hergerissen zwischen seiner Geliebten und seinem revolutionären Auftrag. Der Film des tansanischen Regisseurs Amil Shivji weiß aber weder als Liebes- noch als Politdrama zu überzeugen.
In seiner verrückt-poetischen Liebesgeschichte lotet Veit Hellmer die Grenzen des Kinos neu aus – ohne ein einziges gesprochenes Wort.
In seinem Sozialthriller fühlt sich der bulgarische Regisseur Stefan Komandarev (»Die Welt ist groß und Rettung lauert überall«) sorgsam in das Seelenleben einer verschlossenen Pensionärin ein, die nach dem Tod ihres Mannes zu allem bereit ist, um diesen würdevoll begraben zu können. Eli Skorcheva brilliert in der Rolle der strengen, stolzen Frau, die sich im Klima von Habgier und Gewalt selbst fremd wird.
Birgit Möller erzählt in ihrer skurrilen Tragikomödie von den Schwierigkeiten der Selbstfindung und inszeniert die Parallelwelt im Kopf von Hauptfigur Franky als schräge Hotel-Szenerie. Die unterschiedlichen Ideen und Handlungen sind nicht durchweg schlüssig, aber sehr erfrischend und haben in Lena Urzendowsky eine starke Hauptdarstellerin.
Sabine Michel ergründet behutsam die biografischen Überschneidungen und geteilten Erfahrungen als Frau, Mutter und Ostdeutsche in der Politik und kitzelt unterschiedliche politische Überzeugungen nur subtil heraus, ohne selbst zu werten.
Dokumentarfilm über den deutschen Avantgarde- und Animationsfilmpionier Oskar Fischinger (1910-1967), In einem langen Interview, geführt 1993, gibt seine Witwe (und engste Mitarbeiterin) Elfriede Fischinger auf lebendige und persönliche Weise Auskunft über die Arbeit ihres Mannes, dessen kurze Filme abstrakte Formen mit Musik verbanden.
Um viel Authentizität bemüht schickt Regisseurin Bettina Blümner drei junge Leute nach Kuba und verknüpft eine Coming-of-Age-Geschichte mit der Kritik an westlichem Tourismus-Gebaren.
Die junge burmesische Regisseurin Snow Hnin Ei Hlaing erzählt atmosphärisch stark und sachlich manchmal unscharf vom Dorfleben um zwei Frauen in der vom Krieg umzingelten Rakhine-Provinz Myanmars.
Lena Kabes bildgewaltiger Dokumentarfilm zeichnet ein ambivalentes Bild des Naturschutzes.
Ohne auszublenden, welche diffusen Vorurteile gegenüber anderen Modellen als der klassischen Kleinfamilie noch immer in der Gesellschaft verankert sind, zeigt die dokumentarische Langzeitbeobachtung: Familie ist da, wo Menschen einander lieben und füreinander Verantwortung übernehmen.