Gerhard Midding

Zu Anfang sind es die Farben der Moderne, erst später unterstreichen sie die Stimmungen. Eingangs sind sie gedämpft, entsättigt, vor allem ein Blaugrau sticht ins Auge. Der Händler hat solche Farben noch nie gesehen und macht sich Sorgen, ob sie seiner Kundschaft gefallen werden. Aber just in diesem Moment schneit eine Kundin herein, die begeistert ist von dem Muster des Kimonos.

Harald Mühlbeyer

Die diesjährige Retrospektive heißt »Young at Heart – Coming of Age at the Movies«, und die Idee der Retro-Macher ist an sich charmant: Nicht die üblichen Verdächtigen aus der Deutschen Kinemathek suchen die Filme aus, sondern Filmschaffende aus aller Welt. Das bietet die Möglichkeit, einen ganz vielfältigen Blick auf das Thema zu werfen und Filme anzubieten, die man nicht sofort auf dem Schirm hat.

Magic Mike – The Last Dance

Zwar hat Channing Tatum als Tänzer Magic Mike, der nun in London eine neue Männerstrip-Show choreographieren soll, seinen Charme bewahrt, der alte Schwung der Tanz-Saga wird aber leider durch eine bizarre Rahmenhandlung ausgebremst.
Gerhard Midding

Victor Erice dreht einen neuen Film. Der spanische Regisseur setzt nach einer Pause von 30 Jahren sein Lebenswerk fort. »Cerrar los ojos« (Schließe deine Augen) soll in der Filmwelt spielen und sich mit Identität und Erinnerung auseinandersetzen. Ob er zu Festivalehren gelangen wird, ist momentan noch nicht abzusehen. Auf der Berlinale ist Erice immerhin schon vertreten: Mit seinem traumspielerischen Klassiker »Der Geist des Bienenstocks«, der in der Retro gezeigt wird.

Ant-Man and The Wasp: Quantumania

In den ersten zwei »Ant-Man«-Filmen entschädigte Paul Rudds Charme für öde Green-Screen-Keilereien. In »Quantumania« aber erstickt die Künstlichkeit des computergenerierten Quantum-Universums jedes noch verbliebene Interesse an Figuren und Handlung.

Knock at the Cabin

M. Night Shyamalan verbindet Home-Invasion-Thriller mit schwerwiegenden Gewissensfragen vor dem Weltuntergang. Das Wunder ist, dass es als Film vor allem wegen der hervorragender Besetzung gut funktioniert.
Sabine Horst

Jetzt alles auf normal? In seinem vierten Jahr kann das Berlinale-Team um Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek endlich wieder richtig durchstarten: Corona-Auflagen gibt es nicht mehr. Mit einem für Berlin relativ schlanken Programm von knapp unter 300 Filmen wird die Stadt bespielt – Schließungen und Umbaumaßnahmen der Kinos am Potsdamer Platz haben einen Trend zur Dezentralisierung ausgelöst, was für das lokale Publikum durchaus ein Vorteil sein kann.

Interview: Sarah Polley über »Die Aussprache«

Frances McDormand hatte die Idee, das Buch von Miriam Toews zu verfilmen, die Produzentin Dede Gardner den Mut und Sarah Polley das Feingefühl. In Berlin hat Anke Sterneborg mit Sarah Polley gesprochen.
Gerhard Midding

Ich konnte es damals nicht glauben und kann es heute auch noch nicht. Allerdings gab es keinen Grund, meiner Quelle zu misstrauen. Sie versicherte mir: Nein, Burt Bacharach hat keinen Agenten. Er hat auch keine PR-Firma, die Interviewanfragen entgegennimmt. Er hat nur einen Anwalt, der sich um alles kümmert.

Maurice, der Kater

Schwankend zwischen kinderfreundlichem Märchen, die Erzählkonventionen des Märchens parodierenden Momenten und der satirischen Schärfe der literarischen Vorlage von Terry Pratchett ist ein unterhaltsamer, wenn auch nicht völlig überzeugender Animationsfilm herausgekommen.

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