Harald Mühlbeyer

»Coming of Age in the Movies« ist das Thema der diesjährigen Berlinale, und strenggenommen fällt Agnès Vardas »Vogelfrei« von 1985 gar nicht darunter: Denn Mona, die jugendliche Protagonistin, wird gleich zu Beginn des Films erfroren in einem Graben aufgefunden, ins Alter kommt sie nie.

Harald Mühlbeyer

»Ich kann mich noch glasklar an das erste Mal erinnern, als ich ihn sah. Ich war 17, und er hat mich überwältigt. Und ich empfinde immer noch exakt dieselbe Euphorie, wenn ich an dieses erste Mal denke, in meinem Herzen, meinem Geist, meinem Körper. Wie etwas, das nicht von dieser Welt ist, so rein und so menschlich.

Gerhard Midding

Als vor ein paar Wochen die Nominierungen für die BAFTA-Awards bekannt gegeben wurden, glaubte Peter Bradshaw vom "Guardian" noch, seine Leserschaft beschwichtigen zu müssen: Keine Sorge, trotz der 14 Nennungen für »All Quiet on the Western Front« würden die Mitglieder der britischen Filmakademie mit Augenmaß entscheiden. Gestern schreibt er, die sieben Preise, die Edward Bergers Antikriegsfilm am Vorabend gewann, seien wohlverdient.

DVD-Tipp: »This Is Going To Hurt«

In »This Is Going to Hurt« verarbeitet Adam Kay schonungslos seine Erfahrungen als Assistenzarzt.

Sonne und Beton

David Wendt verfilmt Felix Lobrechts Roman mit enormem Drive, street credibility und einem starken Herzen für Underdogs.
Rudolf Worschech

Am Dienstag wird Steven Spielberg den Goldenen Ehrenbären der Internationalen Filmfestspiele von Berlin entgegennehmen – dann der bis dato prominenteste Gast dieser Berlinale. Das Festival zeigt als deutsche Premiere seinen neuesten Film »Die Fabelmans«, ein autobiografisch gefärbter Rückblick in die 50er Jahre.

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Joachim Meyerhoff, in dem dieser seine Kindheit und Jugend auf dem Gelände einer von seinem Vater geleiteten Kinder- und Jugendpsychiatrie erinnert. Ein interessanter Stoff, allzu unaufgeregt in Szene gesetzt.
Barbara Schweizerhof

Je mehr sich die Dinge ändern, desto mehr bleiben sie gleich – die französische Redensart könnte das geheime Motto der Berlinale sein. Da stürzt eine Pandemie die Filmindustrie in Umbrüche, eine neue Festivalleitung verspricht ästhetische Umorientierung und der Hauptstandort Potsdamer Platz wird radikal umgebaut: Die Berlinale selbst aber bleibt sich erstaunlich treu.

Harald Mühlbeyer

Die große Chance der diesjährigen Retrospektive mit ihrer Strategie, die Filme von Filmschaffenden aus aller Welt zusammentragen zu lassen, ist ja, dass man Entdeckungen macht mit Filmen, die einem sonst nie untergekommen wären. In diesem Fall hat Tilda Swinton den iranischen Film »Kiseye Berendj« aus dem Jahr 1996 ausgesucht, ein Film, der wirklich beglückt. Die Schattenseite ist, dass Swinton nicht persönlich den Film vorstellte, dass auch kein Grußwort verlesen wurde, wo es nun schonmal keine Broschüre gibt, die man getrost nach Hause tragen kann.

Seiten

epd Film RSS abonnieren