Die Besucherin

Lola Randl beweist in ihrem Debütfilm viel Stilgefühl, weil sie jedoch nie über die Erfahrungswelt ihrer Heldin hinausblickt, wirkt »Die Besucherin« auch unbefriedigend reduziert

Der Wind zieht seinen Weg

Eine etwas andere Art von Heimatfilm: Mit Digitalkamera und Laiendarstellern verwirklichte Saga über die Unmöglichkeit der Modernisierung des Bergbauerndaseins. In einem Dorf der italienischen Westalpen leben nur noch Alte; der Zuzug einer jungen Familie aus der Fremde wird zuerst enthusiastisch begrüßt und dann erbittert bekriegt: »Der Wind zieht seinen Weg«

Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga

Eine abstruse Wiener Familiensaga zwischen Ekel und Schmäh, Albernheit und Morbidität. Während die dramatischen Konflikte nicht zu überzeugen vermögen, kann man dem herrlich bösen Altersblues von Karl Merkatz, Kurt Weinzierl und Co. nicht widerstehen

Nach der Musik

Igor Heitzmanns tiefgründiger Dokumentarfilm »Nach der Musik« über seinen berühmten Vater, den Dirigenten Otmar Suitner, ist mehr als die Biografie einer öffentlichen Person – der Sohn reflektiert dabei sein eigenes Vater-Bild

Im Sog der Nacht

Eine Geschichte, die man schon hundertmal gesehen hat, konventionell erzählt: Ein junges Trio flieht nach einem Banküberfall in die Wälder und an die Ränder der Städte: »Im Sog der Nacht«

Die wundersame Welt der Waschkraft

Ein Film über eine Firma in Polen, die die Wäsche der Berliner Hotels reinigt. Hans-Christian Schmid konzentriert sich etwas zu sehr auf die Opfer der Globalisierung und verliert die Täter aus dem Blick: »Die wundersame Welt der Waschkraft«

Ichi – Die blinde Schwertkämpferin

Die Figur des blinden Schwertkämpfers nach 27 Leinwandabenteuern zum ersten Mal von einer jungen Frau verkörpert: diese gar nicht mal so kühne Änderung ist dann auch das Fortschrittlichste an dem Mainstreamfilm, der brav den Genrekonventionen gehorcht: »Ichi – Die blinde Schwertkämpferin«

Phantomschmerz

Til Schweiger einmal im Charakterfach: Im Debüt von Matthias Emcke spielt er einen begeisterten Fahrradfahrer, der ein Bein verliert und sich neu orientieren muss. Trotz einiger Überzeichnungen beeindruckt der epische Atem der Erzählung

Boy A

Nach 14 Jahren im Gefängnis versucht der 24-jährige Eric einen Neuanfang: Soll er seine einstige Tat seiner neuen Freundin gestehen? Mit seinen nur Stück für Stück preisgegebenen Informationen über die Tat fordert »Boy A« den Zuschauer auf, sich selber ein Bild von seinem Protagonisten zu machen

Ob ihr wollt oder nicht!

Eine krebskranke junge Frau verlässt ihren Mann, um im Kreise ihrer Eltern und Schwestern zu sterben. Die Tragikomödie »Ob ihr wollt oder nicht!« greift bei ihrer Verbindung des umstrittenen Themas Sterbehilfe mit turbulentem familiärem Zwist allzu oft auf Klischees zurück

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