A Different Man

Aaron Schimbergs ideenreiche Parabel um einen Mann mit Gesichtswucherungen vor und nach seiner Heilung lädt auf faszinierende Weise zum Reflektieren über Identität, Schönheit und Selbstverleugnung ein. Besonders sehenswert sind dabei Sebastian Stan in der Hauptrolle und Adam Pearson sowie Renate Reinsve an seiner Seite.

Wilder Diamant

Agathe Riedinger prangert die Mechanismen einer Selbstoptimierung an, die an Selbstverstümmelung grenzt, betrachtet die Reality-TV-Obsession der 19-jährigen Liane aber voll Empathie und Respekt.

Der Vierer

Ein Paar will seine erlahmte Beziehung mit einem Gruppensexabend wieder in Schwung bringen. Weil es eine Komödie ist, geht schief, was schiefgehen kann. Die wunderbaren Schauspieler (Florian David Fitz, Friedrich Mücke, Julia Koschitz) retten die stellenweise sehr authentische Mischung aus Drama und Comedy.

Der Spitzname

Das von Christoph Maria Herbst angeführte Ensemble funktioniert einfach zu gut, als dass man dieses Sequel zu »Der Vorname« und »Der Nachname« verurteilen könnte. Dennoch: Es gibt zu viele Witze über »Wokeness«, die auch noch erklärt werden.

Shikun

Eine anspruchsvolle filmische Reflexion der modernen israelischen Gesellschaft vor dem 7. Oktober, inspiriert vom absurden Theater Eugène Ionescos und seinem antitotalitären Theaterstück »Die Nashörner«. Der neue Film von Amos Gitai entwirft ein vielstimmiges, sinnbildliches Mosaik seines Landes, bestehend aus Textfragmenten und Szenen, in denen Alltagsbegegnungen und unterschiedliche Lebenserfahrungen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Der Film entstand aus der Zusammenarbeit des Regisseurs mit einem jüdisch und palästinensisch zusammengesetzten Filmteam.

Die Saat des heiligen Feigenbaums

Mohammad Rasoulofs Film erzählt eine iranische Geschichte, das Werk besitzt jedoch einen universellen, grenzüberschreitenden Kern. Der Film illustriert, wie totalitäre Regime Individuen korrumpieren und Familien zerstören.

Rich Flu

Eine Epidemie, die nur Reiche und Mächtige dahinrafft, zwingt eine gerade beförderte Managerin, ihren neugewonnenen Reichtum zu verbergen und schließlich das Land zu verlassen. Funktioniert die erste Hälfte des Films als bissige Satire, so bietet in der kontrastierenden zweiten Hälfte der Leidensweg der Flüchtenden zwar einige beklemmende Szenen, aber auch viel Redundanz.

Der Mann aus Rom

In diesem abgründigen psychologischen Drama lässt Jaap van Heusden theologische und weltliche Motive sehenswert aufeinander prallen.

Die Katzen vom Gokogu-Schrein

In einer ausgeruhten Langzeitbeobachtung wird in diesem Dokumentarfilm die Katzenpopulation eines Shinto-Schreins zum roten Faden eines sich metaphorisch aufladenden Panoramas eines idyllischen japanischen Küstenortes: eine unsentimentale und dennoch rührende Bestandsaufnahme tierisch-menschlicher Beziehungen zwischen Kraulen und Verscheuchen.

Heretic

Zwei mormonische Missionarinnen treffen auf einen ebenso belesenen wie psychopathischen Atheisten und müssen bald um ihr Leben kämpfen. Exzellent gespielter Horrorfilm, der seine Spannung vor allem aus den Dialogen und der atmosphärischen Inszenierung bezieht.

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