Reinas – Die Königinnen

Als das Peru der 1990er Jahre von Inflation und dem Terror der Guerilla »Leuchtender Pfad« erschüttert wird, steht eine Familie am Scheideweg. Die Mutter will mit ihren zwei Töchtern ausreisen. Dazu braucht sie die Unterschrift ihres Ex-Mannes, einem unverbesserlichen, indes einnehmenden Tagedieb. Klaudia Reynicke erzählt mit bestrickend unsentimentalem Blick, wie in der verbleibenden Zeit eine Nähe entsteht, die allen Orientierung für die Zukunft bietet.

Baldiga – Entsichertes Herz

Kunst und Leben des Chronisten der schwulen Subkultur West-Berlins zur Hochphase der Aids-Krise macht dieser Dokumentarfilm anhand von Jürgen Baldigas Tagebüchern und Fotografien eindrücklich nachvollziehbar.

Dieses Gefühl, dass die Zeit, etwas zu tun, vorbei ist

In nüchternem, quasi-dokumentarischem Stil, wird hier das Schicksal einer Frau verhandelt, die aus ihrem eigenen Leben keinen Ausweg findet.

Die geschützten Männer

Überdrehte Gesellschaftssatire über den Kampf der Geschlechter nach einem 50 Jahre alten Roman, die manchmal etwas zu viel will – mit einem großartigen Ensemble.

Abendland

Der neue Film des vielfach ausgezeichnete Videokünstlers Omer Fast bietet verspieltes und intelligentes Erzählkino, lässt aber (vermutlich intendiert) einige Fragezeichen zurück.

Das Meer ist der Himmel

Der um Innerlichkeit bemühte Roadtrip eines widerspenstigen Deutschen durch seine albanische Heimat mit dem Ziel, die Asche des Großvaters zu verstreuen. Anrührend und heiter, ohne den touristischen Blick, wird der Kitsch dennoch sehenden Auges hingenommen.

City of Darkness

Ein Einwanderer nach Hongkong bleibt in Kowloons Walled City hängen, sein Schicksal dient als Reiseführer durch das triadenbeherrschte Gemeinwesen, ein rechtsfreies Armenviertel am Rande eines kapitalistischen Zentrums. Spitzenbesetzter Hongkong-Actionkracher alten Schlages, der keinen wehmütig-sentimentalen Blick zurück in die Achtziger wirft, sondern beweist, dass das Genre nicht totzukriegen ist, wenn alle das wollen.

Amazon: »Eiskalte Engel«

Die gefährlichen Liebschaften noch einmal neu interpretiert: »Cruel Intentions« spielt an einem College für reiche Nachkommen und will an den glamourösen Camp der Kinoadaption von 1999 anknüpfen.
Vom Drogenboss zur Wohltäterin. Mit Tanz und Gesang. In »Emilia Pérez« passiert viel Unerwartetes.

Wild wie das Meer (2023)

Das Drama über die Affäre einer verheirateten Fischerin mit einem jungen Mann verläuft entgegen der theatralischen Konventionen einer klassischen Ehebruchfilmes, verliert aber trotz stimmungsvoller Inszenierung und Cécile de France als vitaler Heldin zunehmend an Glaubwürdigkeit.

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