Rudolf Worschech

Filmkritiken von Rudolf Worschech

Nachdem ihr Mann von der ETA ermordet wurde, willigt Maixabel Lasa ein, sich mit einem der Attentäter zu treffen. Die spanische Regisseurin Icíar Bollaín hat einen wahren Fall über die Schwierigkeiten der Versöhnung rekonstruiert. Mit einer großartigen Blanca Portillo in der Titelrolle.
Volker Schlöndorff beobachtet in seinem ersten Dokumentarfilm den Landwirtschaftsspezialisten Tony Rinaudo, der mit seiner Aufforstungsstrategie in Afrika bekannt wurde. Kurzdokumentarfilme afrikanischer Regiseur*innen hat er in seinen Film integriert. Konventionell, aber informativ.
In Schwarzweiß gedrehter, visuell beeindruckender Dokumentarfilm über eine über die Länder verstreute syrisch-ukrainische Familie. Streng in einen Prolog und elf Kapitel gegliedert beobachtet Alina Gorlova unvoreingenommen – und doch sehr poetisch.
Ein essayistisch angelegter Rückblick in eine Kindheit und Jugend in den 60er und 70er Jahren, als nur die Autos bunt waren, die Wohnungen aber grau und eng. Petra Seegers Film ist autobiografisch inspiriert, mit Fotos und Filmen ihres Vaters, aber allgemeingültig: eine Alltagsgeschichte der BRD.
Der »Master of Disaster« hat wieder zugeschlagen und lässt es krachen. Im neuen Film von Roland Emmerich rast ein aus der Bahn geratener Mond auf die Erde zu – und die Rettungsmission wird zu einer immer absurderen Abfolge aus Unwahrscheinlichkeiten, die sich in Esoterik bis in den Wahnwitz steigert.
Paul ist 17, streift durch die Wälder, schaut gern in fremde Häuser hinein und stöbert in den privaten Dingen der Menschen herum. Es gibt ein Attentat und eine Leiche. Dem Regisseur Christian Schäfer gelingt mit einem hervorragenden Ensemble eine beeindruckende Mixtur aus Coming of Age und Alltagshorror.
1999. Zehn Jahre nach der Wende versucht Gudrun (Corinna Harfouch) in einem kleinen ostdeutschen Städtchen den Verkauf des ehemaligen DDR-Kinderheims zu verhindern. Ein Thema, das mehr Konzentration verdient hätte.
Der dritte Teil der Filme um die private und diskrete Geheimorganisation »The King's Man« führt an deren Anfänge zurück. Der aufrechte Lord Oxford (Ralph Fiennes) sieht sich einem weltumspannenden Netzwerk sinistrer Finsterlinge gegenüber, die die Nationen in den ersten Weltkrieg stürzen. Mit ein paar guten Ideen in Sachen Verschwörungstheorie.
Andrea Segre erkundet in seinem während des Lockdowns 2020 gedrehten persönlichen Filmessay die Magie des leeren Venedig und spürt seinem verstorbenen Vater nach
York-Fabian Raabe macht in seinem furiosen Debüt aus der Migrationsgeschichte ein vielschichtiges Drama, das immer wieder nach Afrika zurückkehrt

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