Matthias Dell

Filmkritiken von Matthias Dell

Auf das »Landstück« folgt, logischerweise, das »Seestück«: Volker Koepp durchmisst den Ostseeraum vor dem Hintergrund geopolitischer Verschiebungen und ökologischer Entwicklungen mit Beobachtungen zwischen Idiosynkrasie und Biografie
Annekatrin Hendels Dokumentarfilm »Familie Brasch« ist zuerst eine Chronik: der Versuch, die verwickelten Verhältnisse in einer durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts verworfenen, deutschen Familie zu ordnen, im Spannungsfeld zwischen Kultur und Politik
»Silly – Frei von Angst« kommt als von Sympathie getragene, aber oberflächliche Tourdokumentation daher, die interessante Spannungen zwischen den Musikern höchstens antippt, nicht erzählt
In Jens Beckers Film gewinnt das deutsche Geschichtsfernsehen moralisch gegen Erich Mielke: Die dokumentarische Bilder und wenige und dazu kaum überzeugenden Auskunftsgeber werden von lächerlichen Nachspielszenen beherrscht, in der Stasi-Chef (Kaspar Eichel) Auskunft über sein Innerstes gibt
Farid Eslam und Olli Waldhauer setzen in ihrer Dokumentation den historischen Moment ins Bild, in dem Istanbuls verfeindete Fußballfans sich gemeinsam den Gezi-Park-Protesten anschließen. Über diese illustrative Funktion geht der Film kaum hinaus
Ein Haus, seine Architektur, seine Bewohner: ein Dokumentarfilm, der gleichermaßen von deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert handelt wie von der Frage, wozu Prominenz berechtigt
Ein diffuser Fanartikel: Der Versuch, von Attraktion und Identitätsstiftung durch einen Berliner Fußballverein zu erzählen, misslingt in der Mischung aus Sportreportage und Protagonistenbeobachtung
Im Osten nicht so viel Neues: Volker Koepps neuer Dokumentarfilm ist auch eine Reise in die Vergangenheit seines eigenen Werks
Eine bestechende Erzählung über die Parallelwelt der Finanzwirtschaft. Regisseur Marc Bauder befragt einen ehemaligen Investmentbanker in der Unter dir die Stadt-Ästhetik Frankfurts
Am Ende der Milchstrasse von Leopold Grün und Dirk Uhlig will mehr sein als ein Porträt skurriler Dorfbewohner in Mecklenburg- Vorpommern, findet aber nie richtig zu seiner Geschichte einer Gemeinschaft, die sich selbst genug ist

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Meldung
60. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm: Im Deutschen Wettbewerb zeigte sich, dass manchmal das Konventionelle weiter trägt als die Bemühungen um Originalität
Thema
Die Dokumentarfilmproduktion läuft heiß: ­jeden Monat neue Filme über Ökokollaps und Politelend. Gut gemeint sind sie alle. Aber sind sie auch gut ­gemacht? Matthias Dell über die feinen Unterschiede