Burghart Klaußner

Als Schauspieler/in:

Akribisch vollzieht Michael Haneke hier den unausgesprochenen Zusammenhang von autoritärer Erziehung und Terrorismus jedwelcher Art (wer will, kann sich auch auf den Hitlerfaschismus kaprizieren) nach. »Das weiße Band« ist ein Filmjuwel, das mit seiner universellen Botschaft weit über den zeitlichen Filmrahmen von 1913/14 hinausreicht
Der visuell aufwendig gestaltete Historienfilm von Philipp Stölzl (»Nordwand«) geht mit dem jungen Wolfgang Goethe erfrischend respektlos um, enttäuscht dann aber doch durch die blasse Zeichnung der Dichterfigur
Die Landschaft ist schön und ihre Bewohner sind kaputt: Baran bo Odars »Das letzte Schweigen« erzählt die Kriminalgeschichte eines Päderasten mit den Mitteln überwältigender Werbeästhetik und abgegriffenen Kinobildern
Komödie um drei Männer im besten Alter, die sich am Bett ihres sterbenskranken Freundes treffen. Ein Generationenporträt der Post-68er, das, vom Schauspielerensemble angenehm dezent verkörpert, aus der Situation des Wartens und Erinnerns jedoch zu wenig Substanz entwickelt
Die Schauspieler sind glänzend in diesem Film. Daniel Brühl spielt Jan als etwas naiven Idealisten, der bei aller Gutmütigkeit etwas lauernd Gefährliches ausstrahlt. Und auch Peter, den Stipe Erceg verkörpert, wirkt auf faszinierende Weise unberechenbar. Julia Jentsch ist eine Entdeckung fürs Kino
Vielleicht war alles ganz anders. Auf dieser faszinierenden Prämisse beruht »Good Bye, Lenin!« von Wolfgang Becker, der den richtigen Zeitpunkt für seine humorvolle Geschichtsaufarbeitung getroffen hat