Britta Schmeis

Filmkritiken von Britta Schmeis

Als zuckrige Empowerment-Geschichte erzählt »Call Jane« basierend auf wahren Begebenheiten von dem Kampf um die Legalisierung von Abtreibung in den 1970er-Jahren in den USA.
Geschickt stellt Florian Hoffmann die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Bilder und verknüpft Medienkritik mit der Geschichte eines kurdisch stämmigen Berliners, dessen Exilwunden wieder aufbrechen.
Schwarzhumoriger Krimi, der das Genre des in Deutschland so beliebten Provinzkrimis untergräbt.
Grandios gelingt es dem deutschen Regisseur Kilian Riedhof von dem nationalen Trauma der Anschläge von Paris 2015 aus einer rein persönlichen Sicht zu erzählen – nach dem autobiografischen Buch von Antoine Leiris.
In einer eigenwilligen, fordernden Dokumentation lässt Carolin Schmitz acht Frauen von ihrem Muttersein berichten, verkörpert werden sie alle von Anke Engelke. Das ist faszinierend und verwirrend zugleich und wird der Komplexität doch nicht gerecht.
Mit feinem Gespür für Humor und Satire auch in den tragischsten Momenten erzählt der in Syrien geborene Kurde Mano Khalil die Geschichte eines kleinen Jungen an der syrisch-türkischen Grenze Anfang der 1980er Jahre. Es ist ein beeindruckendes Plädoyer für Menschlichkeit und Versöhnung mit einem ebenso beeindruckenden Jungdarsteller.
Anhand zweier Chorleiterinnen und einem Chorleiter eröffnet das Regieduo Dobmeier und Striegnitz einen neuen Blick auf die Faszination des Chorsingens und -dirigierens. Voller Empathie und im Sog der Musik mitreißend porträtieren sie drei außergewöhnliche Persönlichkeiten.
In einem pulsierenden Sog erzählt Vincent Maël Cardona grandios von der Aufbruchstimmung Anfang der 80er-Jahre. Einer Zeit, als in Frankreich mit Mitterand nach vielen Jahren der Konservativen ein Sozialist die Regierung übernahm und der wütende Punkrock von den melancholisch-sphärischen New Wave-Klängen abgelöst wurde.
Voller Leichtigkeit und Poesie adaptiert Régis Roinsard den gleichnamigen Roman von Olivier Bourdeaut über eine Familie, die sich der Schwere des Alltags mit Fantasie entzieht, ohne die Schattenseiten eines solchen Lebens zu verleugnen.
Filmemacher Thor Klein erzählt vom Leben des polnisch-jüdischen Atom-Wissenschaftlers Stan Ulam, der an der Konstruktion der amerikanischen Atombombe beteiligt war.