Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (2017)

Kühne Mischung aus tiefschwarzer Komödie und gefühlvollem Drama: Aus Wut über die ungesühnte Ermordung ihrer Tochter versetzt eine Mutter eine ganze Kleinstadt in Aufruhr. Dank Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell ist das großes Schauspielerkino, in seiner überreizten Dramaturgie aber auch angeberisch.

Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon (2018)

Im roten Doppeldecker geht es über skurrile Menschen und pittoreske Orte zum späten Glück: Unter der Regie von Florian Gallenberger lässt sich Elmar Wepper in diesem sinnlich verspielten Feelgood-Road-Movie ein weiteres Mal von einem jungen Mädchen aus dem bayerischen Altersgrant rauslocken und zum besseren Leben verführen.

Die Mumie (2017)

Die Neuverfilmung eines alten »Mumien«-Stoffes überzeugt als Leistungsschau von atemlosen Verfolgungsjagden und CGI-Tricks, setzt aber gestalterisch und atmosphärisch kaum neue Akzente.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (2013)

Zwischen »Zelig« und »Forrest Gump«: Felix Herngren hat das erzählerische Dickicht der Bestsellervorlage gelichtet, ohne dessen Geist zu beschädigen. Der Humor bleibt trocken, und Komiker Robert Gustafsson überzeugt in allen Altersklassen als naiver Held.

Auf der Suche nach einem Freund für das Ende der Welt (2012)

Im Angesicht der Apokalypse findet Regiedebütantin Lorene Scafaria in »Auf der Suche nach einem Freund für das Ende der Welt« erhellende und bewegende Antworten auf die Frage, worauf es im Leben ankommt.
Gerhard Midding

Dieses Jahr war reich an Filmen, deren Ende das Publikum beschäftigte, entweder brennend, nachhaltig oder beides. Nichts beflügelt die Unterhaltung während des Heimwegs vom Kino so sehr wie ein Schluss, auf den man sich nicht augenblicklich einen Reim machen kann.

Der Medicus (2013)

Die Erfindung der Medizin als großes Heldenabenteuer im Schmelztiegel der toleranten persischen Hochkultur des Mittelalters. Der deutsche Regisseur Philipp Stölzl verfilmt den gleichnamigen Bestseller aus dem Jahr 1988 von Noah Gordon als großes Märchenspektakel und setzt dabei ganz auf das islamistische Schurkenschema.

Geheimnis eines Lebens (2019)

Eine junge, brillante Physikerin sorgt dafür, dass das Gleichgewicht des Schreckens gewahrt bleibt, und leitet die Forschungsergebnisse des britischen Atombombenprogramms nach Russland weiter. Aus dem faszinierenden Stoff macht Trevor Nunn eine eher uninspirierte Erzählung.

Feuchtgebiete (2013)

David Wnendt zeigt nach »Kriegerin« sein Talent als Frauenregisseur. Seine Adaption von Charlotte Roches umstrittenem Debütroman »Feuchtgebiete« ist eine furiose Coming-of-Age-Komödie.

Matrix Resurrections

Der Spagat zwischen der Wahrung der Tradition und einem modernen Twist gelingt Lana Wachowski deutlich raffinierter als dem Gros der unvermeidlichen Reboots, Prequels und Sequels. Während sie in der Metaebene deren Sinn und Zweck spielerisch infrage stellt, bereichert sie das Ringen um Identität und Realität mit einer berührenden Orpheus und Eurydike-Liebesgeschichte.

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