Gerhard Midding

Das reale Vorbild für Herrn Soltani heißt Mohamed Reza Shokri und lächelt ebenfalls sehr gern. Zumindest beteuert er dies. Er erweckt den Anschein, ein freundlicher und gottesfürchtiger Mann zu sein. Es fällt schwer, ihm auch nur ein einziges Wort zu glauben, nachdem man ihn in dem Dokumentarfilm »All Winners, all Losers« gesehen hat, den Azadeh Masihzadeh über seinen Fall gedreht hat.

Mediathek: »Euer Ehren«

Jetzt auch in deutscher Version: die Miniserie »Euer Ehren« zeigt, wie ein angesehener Richter fast alles verliert.

Kopfplatzen (2019)

Ein pädosexueller Architekt verliebt sich in den achtjährigen Sohn der neu eingezogenen Nachbarin. Zwischen Einfühlung und Problematisierung ergründet Savaş Ceviz die psychische Störung. Ein starkes Debüt!

Nurejew – The White Crow (2018)

Ralph Fiennes Biopic über Rudolph Nurejews frühe Jahre und seinen legendären »Sprung in den Westen« 1961 besticht durch sein Verständnis für ein egozentrisches, ­arrogantes Ausnahmetalent.

Ein Mann namens Ove (2015)

Ove ist ein pedantischer Grantler, der seine Nachbarschaft mit dem Gestus eines Großhausmeisters in Schach hält. Bis die neue persische Nachbarin Parvaneh den Alten in ihr Leben einbindet.

Fantasy Filmfest Nights 2022

Die »Fantasy Filmfest Nights« bieten neben bewährter Genrekost auch Ungewöhnliches.

Schneider vs. Bax (2015)

Zwei Auftragskiller werden von ihrem Boss auf den jeweils anderen angesetzt. Immer mehr Familienangehörige und Unbeteiligte werden in die Fehde involviert und nichts läuft so, wie geplant. »Schneider vs. Bax« ist eine surrealistische Killer-Komödie, die auf einzigartige Weise zwischen obskurem Humor, reinem Slapstick und unvermittelter Drastik pendelt.

Und wer nimmt den Hund? (2019)

Kaum sind die Kinder aus dem Haus, nimmt sich Papa eine Jüngere und das Trennungsdrama seinen Lauf. Ulrich Tukur und Martina Gedeck liefern sich einen geschwätzigen Rosenkrieg, und der Film weiß nicht so recht, ob er zu Ernsthaftigkeit oder Überspitzung tendieren soll.

Zwischen den Zeilen (2019)

Es geht um Beziehungen, Affären, Fiktion, Wahrheit und die Digitalisierung in Olivier Assayas' wortreicher, durchaus abgründiger Komödie »Zwischen den Zeilen« über die Pariser Literaturszene. Auch wenn die (gut gespielten) Figuren und ihr Narzissmus bisweilen nerven, ist das Ergebnis so unterhaltsam wie vielschichtig.

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