Orlando, meine politische Biografie

Der Queertheoretiker Paul B. Preciado setzt sich in seinem Regiedebüt anhand von Virginia Woolfs Roman »Orlando« mit Fragen um Gender und Transition und dem Selbstverständnis nonbinärer Menschen auseinander: poetisch, verspielt und dissident.

Neue Geschichten vom Franz

Die neue Adaption nach Christine Nöstlingers beliebter Kinderbuch-Vorlage stellt Titelfigur Franz in einen schweren Loyalitätskonflikt. Seine besten Freunde verstehen sich untereinander nicht mehr. Franz will sie durch eine »Ermittlung« zusammenbringen, aber es kommt alles ein bisschen anders. Temporeich und doch mit Liebe für Details inszeniert, trifft der Film den richtigen Tonfall zwischen Abenteuergeschichte und Parabel auf den Wert der Freundschaft.

Motherland

Alexander Mihalkovich und seine Koregisseurin Hanna Badziaka geben bedrückende Innenansichten der weißrussischen Gesellschaft, die sich im Würgegriff eines pervertierten militärischen Systems befindet.

Feminism WTF

Ein forscher und kämpferischer Parforce-Ritt durch den zeitgenössischen Feminismus im farbenfroh gestalteten akademischen Gewand.

Die toten Vögel sind oben

Die Regisseurin begibt sich auf eine ebenso forensische wie poetische Spurensuche im Nachlass des eigenen Urgroßvaters, der sein Leben der naturkundlichen Beobachtung widmete und zeichnet das Porträt eines unangepassten Lebens.

Der Sommer, als ich fliegen lernte

Die 12-jährige Sofia verbringt unfreiwillig die Sommerferien mit der Oma bei ihrer Großtante auf der kroatischen Insel Hvar. Radivoje Andrić erzählt eine education sentimentale, an deren Rand Traumata der Jugoslawienkriegen eine Rolle spielen. Ein liebevoll-überdrehter Sommerfilm über ein Mädchen in der Selbstfindungsphase und darüber, dass miteinander reden alte Wunden heilen kann.

Millennium Mambo

Der Taiwanese Hou Hsiao-hsien ist einer der wenigen Filmemacher, dem man Nostalgie nach der Gegenwart zutraut. Der Off-Kommentar seines Films von 2001 wahrt eine Distanz von zehn Jahren zur erzählten Zeit. Er greift ihr zuvor, weiht das Publikum stets in das ein, was im Leben der jungen, rastlos durchs nächtliche Taipeh streifenden Vicky (Shu Qi) geschehen und was in den Bildern sogleich lebendig werden wird.

Frauen in Landschaften

Sabine Michel ergründet behutsam die biografischen Überschneidungen und geteilten Erfahrungen als Frau, Mutter und Ostdeutsche in der Politik und kitzelt unterschiedliche politische Überzeugungen nur subtil heraus, ohne selbst zu werten.

Enkel für Fortgeschrittene

Auch in der Fortsetzung seines Filmes »Enkel für Anfänger« zeigt Regisseur Wolfgang Groos, dass Älterwerden sich vor allem in Kontrast der Generationen zeigt. Und dass dies auch lustig sein kann, dafür steht das erprobte Starensemble.

Die Verlorenen

In intensiven Bildern und irritierenden Einstellungen erzählt Tomasz Wasilewski von einer verstörenden Liebe und einem unerhörten Familiengeheimnis. Ein großartiges Cast und die außergewöhnliche Kamera machen den Film zu einem außergewöhnlichen Erlebnis.

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