Und Äktschn!

Polt is back. Der Meister der Kleinbürgersatire bajuwarischer Ausprägung kommt mit einem neuen Filmprojekt in die Kinos, das das Scheitern kleinbürgerlicher Filmprojekte zum Inhalt hat. Klingt verworren, in typisch poltscher Manier, und ist es auch. Film im Film, das ist auch bei Polt fast schon ein eigenes Genre. Und die Freunde der gewohnten Scharfzüngigkeit werden in »Und Äktschn!« auch auf ihre Kosten kommen

Stromberg

Der Papa ist wieder da. Nicht im Fernsehen, sondern im Kino. 100 Minuten lang können wir diesmal Bernd Stromberg, dem Leiter der Schadenabteilung bei der Capitol-Versicherung und seinen Angestellten Ernie, Ulf, Tanja und den anderen beim Leben zusehen – und uns fremdschämen, wenn sie sich dabei nach Kräften blamieren

Staudamm

Thomas Sieben geht in »Staudamm« den interessanten Weg, die Geschehnisse eines Schulamoklaufs zu rekonstruieren, indem er zwei junge Menschen auf die Suche nach ihrer eigenen Position zu den grauenhaften Geschehnissen schickt und wir können ihnen dabei mit großer Empathie folgen

Philomena

Zugleich traurig und komisch, aufwühlend und berührend erzählt Stephen Frears in »Philomena« die wahre Geschichte einer Frau, die sich fünfzig Jahre nach der Geburt ihres unehelichen, zwangsweise zur Adoption freigegebenen Sohnes auf die Suche macht, die zugleich eine widerspenstige Annäherung zwischen einer liebenswürdigen alten Dame (Judi Dench) und einem notorischen Zyniker (Steve Coogan) ist

Le Passé

In dem Nachfolger von »Nader und Simin – Eine Trennung« erweist sich der iranische Regisseur Asghar Farhadi erneut als ein Meister des empathischen Blicks. Die diversen, reichlich verwickelten Konflikte innerhalb zweier Familien setzt er mit einem exzellentem Darstellerensemble in Szene

Meine Schwestern

Eine bevorstehende OP ist der Anlass für drei Schwestern, einen Wochenendtrip zu unternehmen – eine Reise, auf der ihre gemeinsame Vergangenheit wieder auflebt und die sie verbindet. Ein stiller, intensiver Film mit hervorragenden Darstellerinnen

Mandela: Der lange Weg zur Freiheit

Die aufwendige Filmbiografie über den Freiheitskämpfer und Nationalhelden Nelson Mandela ist hervorragend besetzt und historisch lehrreich, aber allzu konventionell, um der Jahrhundertfigur mehr als die bereits bekannten Facetten abzugewinnen

Madame empfiehlt sich

Catherine Deneuve schlüpft wieder einmal in die Rolle einer Kleinbürgerin, die sich mit ihrem Provinzschicksal nicht abfinden will und die tollsten Kapriolen schlägt. Der Film ist eine Hommage an eine Schauspielikone, aber auch ein Roadmovie, das nichts auslässt und in Catherine Deneuve eine Darstellerin feiert, die wirklich alles kann

Lovely Louise

Mit keineswegs verhaltener Ironie blickt die Schweizer Filmemacherin Bettina Oberli auf die verklebten Strukturen einer Mutter-Sohn-Beziehung. Stefan Kurt als 50-jähriger Nesthocker und Annemarie Düringer als die divenhafte Mutter arbeiten die Nuancen der ödipalen Schuldgefühlsverstrickungen fein heraus. Die sichtbaren Schwachpunkte des Films liegen hingegen in der Dramaturgie, die sich nach der Halbzeit zunehmend in Drehbuchseminarkonventionen verstolpert und gerade in den unbeholfenen Actionphasen zu langweilen beginnt

Like Someone In Love

Abbas Kiarostamis zweiter außerhalb des Irans gedrehter Spielfilm führt an einem einzigen Nachmittag eine junge Studentin, die als Callgirl arbeitet, ihren Freund und einen pensionierten Professor zusammen. Kiarostamis Spiel mit Identitäten und Rollenvorstellungen ist eine schöne Versuchsanordnung, besitzt dabei aber auch einen gesunden Realitätssinn

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