Kinds of Kindness

Yorgos Lanthimos kehrt zur kalten Unerbittlichkeit seines Frühwerks zurück und erzählt in drei unabhängigen, doch mit den gleichen Darsteller*innen besetzten Episoden von einer absurden Welt voller menschlicher Abgründe. Schmackhaft wird das so böse wie drastische Spiel durch jede Menge überraschende Wendungen und irrwitzige Details sowie die großartige Besetzung.

Kein Wort

Stark gespieltes Drama um eine zerrüttete Mutter-Sohn-Beziehung und die Unfähigkeit, offen zu kommunizieren. Die mit stark gefilmten Bildern und Orchestermusik aufgebaute Dramatik der Geschichte geht zum Ende hin aber etwas ins Leere.

Führer und Verführer

Joachim A. Lang wagt eine Innenansicht der Nazi-Clique zwischen 1938 und 1945, gesehen aus der Perspektive von Joseph Goebbels. Ein kluger Film über das Funktionieren von Propaganda und die Macht der Bilder.

Exile Never Ends

Einfühlsam und zugleich distanziert beobachtet die Filmemacherin Bahar Bektaş, wie die Mitglieder ihrer Familie mit der Tatsache umgehen, dass der straffällig gewordene Bruder in die Türkei abgeschoben werden will. Eingerahmt von stimmungsvollen Bildern, vermitteln die kargen Dialoge etwas von der Melancholie, die über einer Familie liegt, die sich auch nach Jahrzehnten in der Fremde noch immer nicht angekommen fühlt.

Crossing: Auf der Suche nach Tekla

Eine pensionierte Lehrerin aus Georgien taucht in die queere Subkultur Istanbuls ein, um ihre trans Nichte wiederzufinden. Levin Akins Spielfilm verwebt Fragen um Identität zu einem berührenden Plädoyer für Solidarität und die Kraft der Veränderung.

Am I Ok?

2022 feierte »Am I OK?« Premiere in Sundance und fand einen Verleih, jetzt erst kommt der Film in die Kinos. Das Warten hat sich immerhin gelohnt: die von Komikerin Tig Notaro und Ehefrau Stephanie Allynne inszenierte Geschichte über zwei beste Freundinnen, von denen eine ihr spätes Coming Out erlebt, ist derart witzig und charmant geschrieben und von Dakota Johnson und Sonoya Mizuno so authentisch und hinreißend gespielt, dass man sich daran kaum sattsehen kann.

Born to Be Wild – Eine Band namens Steppenwolf

Erhellende Doku über eine Kult-Band der USA, die für ihren Erfolg nur einen einzigen Hit brauchte. Born to be wild. Denn wenn sie jedes Mal, wenn dieses Lied gespielt, gecovert oder angestimmt wird, nur einen Cent bekommen würden, wäre jeder von ihnen Multimillionär.

Bernhard Hoetger – Zwischen den Welten

Uninspiriertes und steifes Doku-Drama über den umstrittenen Bildhauer, Architekten und Maler Bernhard Hoetger, das in seiner konventionellen Form der widersprüchlichen Bandbreite seines Gegenstands nicht gerecht wird.

Projekt Ballhausplatz

Informative Darstellung der elf Jahre währenden politischen Karriere des Sebastian Kurz, die an manchen Stellen etwas langatmig daherkommt.

Averroès & Rosa Parks

Nur ein Jahr nach »Sur l'Adamant« kommt von Nicolas Philibert nun eine Fortsetzung, die fast monothematisch das therapeutische Gespräch ins Zentrum stellt.

Seiten

epd Film RSS abonnieren