Filmkritiken
Woche vom 09.02.2022
Eine charmante Besetzung – Jennifer Lopez und Owen Wilson – und eine schamlos-romantische Prämisse reichen nicht ganz, um das totgesagte Genre RomCom noch einmal erfolgreich wiederzubeleben. Was schade ist, denn die Voraussetzungen sind eigentlich da, aber ein Mangel an Witz in den Dialogen und zu wenig Mut zur Zuspitzung lässt die guten Intentionen leider in gepflegter Langeweile enden.
In Soderberghs filmhistorischer Aktualisierung von Hitchcocks »Das Fenster zum Hof« meint eine agoraphobische Frau, die den Quellcode eines digitalen Sprachassistenten optimiert, ein Gewaltverbrechen zu hören. Ein genrefilmisch zugespitzter, ästhetisch starker Big-Data-Thriller mit dünnem Plot.
Der »Master of Disaster« hat wieder zugeschlagen und lässt es krachen. Im neuen Film von Roland Emmerich rast ein aus der Bahn geratener Mond auf die Erde zu – und die Rettungsmission wird zu einer immer absurderen Abfolge aus Unwahrscheinlichkeiten, die sich in Esoterik bis in den Wahnwitz steigert.
In seiner zweiten Agatha Christie-Hercule-Poirot-Verfilmung zelebriert Kenneth Branagh als Darsteller die Manierismen des berühmten Meisterdetektivs und als Regisseur die Verbindung des großen Hollywood-Glamours mit moderner Dynamik.
Ein filmisches Coffee-Table-Book aus dem Nepal, das die Vielschichtigkeit des Landes auf pittoreske Landschaften und religiöse Bräuche reduziert.
Eine Mexikanerin sucht ihren verschollenen Sohn, der sie verließ, um in die USA zu gelangen. Der Debütfilm greift eine Reihe spannender, hochaktueller und brisanter Themen auf, bleibt jedoch inhaltlich zu vage und im Tonfall zu distanziert, um zu fesseln oder aufzurütteln.