Kritik zu Operation: Overlord

© Paramount Pictures

Action-Exploitation-Crossover: Kurz vor dem D-Day entdeckt ein amerikanisches ­Kommando in Frankreich ein Labor, in dem ein deutscher Arzt eine Armee von unzerstörbaren Soldaten »züchtet«

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Sie sind kein »dreckiges Dutzend«, eher ein »verlorener Haufen«, aber, wie in zahlreichen anderen Filmen über ­Kommandounternehmen (nicht nur im Zweiten Weltkrieg), unterwegs auf einer Mission hinter den feindlichen Linien – und zwar einer, die eine große Überraschung für sie bereithalten wird. Unmittelbar vor dem D-Day 1944 erhalten fünf amerikanische Soldaten den Auftrag, eine deutsche Funkstation zu zerstören, untergebracht in einem Turm, der ein französisches Dorf überragt. Doch der wahre Schrecken lauert unter der Erde – in den verzweigten Gängen unter dem Turm entdecken die Soldaten ein Gewölbe, in dem ein deutscher Arzt Experimente an hierher verschleppten ­Dorfbewohnern durchführt. Wozu die dienen, ahnt man schon, bevor der Satz fällt: »Ein tausendjähriges Reich braucht tausendjährige Soldaten.«

Nazis und Zombies, das ist von jeher eine Kombination, die Exploitation-Kino verspricht. Schon in den 40er Jahren entstanden amerikanische B-Pictures, in denen »mad scientists« sich daran versuchten, ­später kamen dann Werke wie »The Frozen Dead« oder auch »They Saved Hitler's Brain«, in den letzten Jahren waren es nach den ­Italienern, die bereits in den 70er Jahren Nazisploitation mit Betonung der sexuellen Aspekte vorgelegt hatten, und den Japanern vorrangig die Skandinavier mit »Dead Snow« und »Iron Sky« oder aber osteuropäische Länder (»Frankenstein's Army«, 2013). »Operation: Overlord« ist allerdings der Film eines Major-Studios. Produziert von J.J. Abrams, ist »Operation: Overlord« ein weiterer Versuch, B-Kino mit größerem Budget wiederzubeleben.

Was hier durchaus funktioniert: Keine Stars lenken von der Geschichte ab, die mit klassischen Erzählmustern in Szene gesetzt wird, und auch die »gorehounds« kommen auf ihre Kosten, wenn die Amerikaner Nazis plattmachen. Der Schrecken der ersten Szenen, wenn wenig ausgebildete Soldaten gleich zu Beginn des Einsatzes sterben müssen, an ihren Fallschirmen hilflos in den Bäumen hängen oder aber, wie der Kommandeur des Kommandos, auf eine Mine treten, sind durchaus aufwendig und realistisch in Szene gesetzt, wie denn auch der ganze Film geradlinig daherkommt und sich nie in Selbstironie ergeht.

In den Figuren setzt »Operation: Overlord« auf klassische Muster, eine Quasselstrippe, ein Kriegskorrespondent, der sich vor allem für seine Kamera interessiert, ein Sprengstoffexperte als klassischer »tough guy« sowie als weibliche Komponente die Résistance-Kämpferin Chloe, die sich zudem um ihren kleinen Bruder kümmern muss, was mehr als einmal für Suspense sorgt. ­Moralisches Zentrum des Films ist allerdings der farbige Sergeant Boyce, eingeführt als Zauderer, der nicht einmal eine Maus töten konnte. Wird es am Ende darauf ­hinauslaufen, dass solche Skrupel gegenüber deutschen Soldaten, die Frauen und Kinder massakrieren, vollkommen unan­gebracht sind?

Meinung zum Thema

Kommentare

70 jahre nach Kriegsende einen solchen antideutschen Streifen auf eine Leinwand zu bringen birgt die Gefahr in sich , ein Volk zu denunzieren was es wahrlich nicht verdient hat. Hier wird bereits die vierte Generation so mit Dreck aus der Vergangenheit besudelt, das es für mich als fast Sechzigjähriger unerträglich ist den Film auch nur annähernd weiterzuempfehlen. Hier ging es nicht um
" Nazis" sondern allgemein ums Deutschsein was im Fim ausschliesslich hassenswert ist. Das war die wahre Botschaft. Kollektive Massenverurteilung! Die Handlung war zweitrangig und schwachsinnig.

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