Bis vor ein paar Tagen sagte mir der Name Carrie Gracie nichts. Das ist vielleicht ein lässliches Versäumnis, denn in den Medien sollte es letztlich mehr auf die Nachricht ankommen als auf ihren Überbringer. Nun allerdings ist Carrie Gracie selbst zu einer Aufsehen erregenden und bezeichnenden Nachricht geworden.
Augenblicklich ist das U-Bahn-Fahren eine eher trostlose Beschäftigung. Berlin ist dieser Tage eben ziemlich grau. Aber das Warten auf den Bahnsteigen bereitet mir Freude, denn Jean Gabin und Michèle Morgan schauen mich allerorten mit vollendeter Wehmut an.
Die Sorge war groß, dass die bunte Mischung einen gefährlichen Braunstrich erhalten könnte. Wir wissen nicht, wie weit verbreitet dieses Unbehagen war, vielleicht wurden ja nur einige Feuilletonredaktionen von ihm ergriffen. Die Leserschaft der "Zeit" und der "SZ" jedenfalls war vorgewarnt, dass das letztjährige Silvesterkonzert kein unverfängliches Vergnügen sein würde.
Mit Niederlagen haben Besitzer von Kinoketten naturgemäß wenig im Sinn. Auch an Verzögerung ist ihnen wenig gelegen, obwohl ihnen ein Aufschub mitunter ganz recht ist. Die Zeit zurück zu drehen, liegt ebenfalls nicht zwangsläufig in ihrem Interesse. Aber »Alamo Draft House« scheint keine Kinokette wie andere zu sein.
Habe ich Ihnen eigentlich schon meine Theorie des erfreulichen Schauspielers vorgestellt? Wenn nicht, ist das vielleicht ganz gut so. Ihr Nutzen könnte erschreckend gering sein. Und als Theorie steht sie vorerst noch auf ziemlich wackligen Beinen. Derzeit besteht sie nur aus einer Reihe allerdings kluger Vorlieben.
Seine Bilder kommen dem Betrachter entgegen; der Blick findet rasch Halt in ihnen. Ein Gutteil von ihnen ist licht, heiter und sommerlich. Er zielt auf das Wohlgefallen. »Jedes Mal, wenn ich auf den Auslöser drücke«, erklärte Joel Meyerowitz einmal, »sage ich 'Ja' zum Leben.«
Zum Sehnsuchtspotenzial, welches das Kino entfalten kann, zählen gerade auch Genüsse, die man selbst nie ausgekostet hat. Wann immer ich in jüngeren Jahren nächtliche Reisen mit der Bahn unternahm, hat es nie für ein Abteil im Schlafwagen gereicht. Aber selbstverständlich ahne ich, welch wunderbare Annehmlichkeiten mir dabei entgingen.
Im letzten Sommer erkannte ich meinen Paketboten nicht mehr wieder. Mit einem Mal ließ er sich einen Vollbart wachsen. Ich kann nicht behaupten, dass er ihm stand. Aber er musste, wie ich alsbald erfuhr, aus gewissermaßen diplomatischen Gründen sprießen.
Die Zeit stellt uns Fallen. Manchmal verstreicht sie langsam, und doch verpassen wir den richtigen Moment. Manche Leute halten zu lang an ihrem Posten fest. Hingegen erreicht mancher Brief auch nach sieben Monaten noch seinen Adressaten. Dieser Blog allerdings kommt mindestens eine Woche zu spät.
Die Nachrichten, die aus der syrischen Hauptstadt kamen, waren nicht gut. 1200 Häuser wurden beim letzten Bombardement von Damaskus zerstört. Rasch entstand eine Zeltstadt für die Flüchtlinge, wie uns das nächste Nachrichtenbild versicherte. Falls dies als Beschwichtigung gedacht war, verfehlte es seine Wirkung. Es entlastete die Zuschauer auch nicht, dass diese Meldungen, die so aktuell wirkten, mehr als 90 Jahre alt waren.