Film des Monats Dezember "Timbuktu"

© Arsenal

Die Jury der Evangelischen Filmarbeit empfiehlt

Kidane lebt friedlich mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und dem Hirtenjungen Issan in den Dünen nicht weit von Timbuktu, das in die Hände religiöser Fundamentalisten gefallen ist. In der Stadt erdulden die Menschen ohnmächtig das Terrorregime, das ihnen Musik, Zigaretten und Fußballspielen verbietet und mit drakonischen Strafen droht. Eine Sängerin wird ausgepeitscht, ein Paar wegen moralischer Vergehen grausam gesteinigt. Doch die Menschen wehren sich: Der örtliche Imam weist die selbst ernannten Gotteskrieger aus der Moschee, weil in ihr keine Waffen getragen werden dürfen. Eine Gruppe Jugendlicher spielt Fußball ohne Ball, und auch die Musik kann nicht zum Verstummen gebracht werden. Als Kidane den Fischer Amadou im Streit unbeabsichtigt tötet, weil dieser seine Lieblingskuh erschossen hat, muss auch er sich den neuen Gesetzen der Islamisten stellen. Die Liebe zu seiner Familie und die Motive seiner Tat finden im gnadenlosen Gerichtsverfahren kein Gehör.

In poetischen Bildern vom Leben in der Sahara setzt der Film dem Drama der Gewalt und des Terrors eine andere Welt entgegen. Die Menschen in Timbuktu und Umgebung sind einerseits Opfer grausamer Fundamentalisten, andererseits von einer unbeugsamen Würde, die sie auch dann nicht verlieren, wenn sie mit dem Tod bedroht werden. Die Schönheit der Wüste, die Liebe von Kidane und Satima, die Fürsorge des Vaters für die Tochter und die kreativen Zeichen des Widerstandes der Menschen von Timbuktu werden in sanfte und berührende Bilder gefasst, in denen die Hoffnung auf Überwindung der schockierenden und grausamen Gewalt lebendig ist. Die Sprache der Bilder selbst wird zu einer Form des Widerstandes. Wo fundamentalistische Herrschaft das Leben zu ersticken droht, da wird die Fantasie zu einer Quelle, die das Recht und die Vielfalt des Lebens verteidigt. Prägnante Dialoge und das ausdrucksvolle Mienenspiel der Schauspieler machen »Timbuktu« zu einem eindrücklichen Dokument der Auseinandersetzung zwischen regionalen Kulturen und bewaffnetem Terror.

Start am 11.12.

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