Maxi Braun
Filmkritiken von Maxi Braun
In dem einfühlsamen Dokumentarfilm über ihre Mutter Lore und das Verhältnis zu ihr macht sich Kim Seligsohn verletzlich und zeigt eindrucksvoll auf, wie sehr sich Traumata von Flucht, Vertreibung und Verlust über mehrere Generationen hinweg in die Körper und Psychen derjenigen einschreiben, die überlebt haben.
Maryam Touzani gelingt ein formvollendeter Film, der seine Figuren behutsam inszeniert und sie auch in Momenten größter Verletzlichkeit strahlen lässt. Nebenbei greift sie furchtlos und doch respektvoll Tabuthemen wie Homosexualität und Tod auf und zeigt eine andere Seite der marokkanischen Gesellschaft.
Bildsprachlich berauschend und in Neonfarben getränkt bleibt die Dystopie eines brasilianischen Gottestaats inhaltlich etwas vage. Die feministische Emanzipationsgeschichte ist dabei narrativ ebenso offen wie der namensgebende Mythos.
Was vorweihnachtlicher Sozialkitsch hätte werden können, entpuppt sich zu einer angenehm realistischen Geschichte zweier starker Mädchen und ihrer diversen Peergroup mit besinnlichem Flair vor der winterlichen Kulisse einer isländischen Stadt.
Shirin Neshat zeichnet eine poetische (Alb)Traumlandschaft des Mittleren Westens der USA. Statt hinter die Fassade eines zerrissenen Landes zu blicken, verharrt sie im Surrealen und an der Oberfläche, woran auch der spielfreudig Cast nichts ändern kann.
Ohne auszublenden, welche diffusen Vorurteile gegenüber anderen Modellen als der klassischen Kleinfamilie noch immer in der Gesellschaft verankert sind, zeigt die dokumentarische Langzeitbeobachtung: Familie ist da, wo Menschen einander lieben und füreinander Verantwortung übernehmen.
Spannende Zeitreise in die Geschichte der Frauenbewegung und in der ersten Hälfte ein fesselndes Portrait von Person und Wirken Alice Schwarzers, kippt Sabine Derflingers Film in eine Hagiografie zu Lebzeiten, die sämtliche Kritik ausblendet und als heroische Verklärung und Lobhudelei endet.
Carla Simón liefert mit ihrem zweiten Spielfilm ein exakt beobachtetes Familienporträt aus dem Herzen des ruralen Kataloniens, das mit einem fabelhaften Laienensemble und subtiler Gesellschaftskritik glänzt.
Visuell konsequentes Dokumentarfilmdebüt, das komplett der Faszination für seine Protagonist:innen erliegt, beim Ansehen immer unangenehmer wird und ein voyeuristisches Geschmäckle hinterlässt.
Durchwachsenes Finale des Dino-Franchises, bei dem die Magie der Urzeitechsen einem Overkill an Figuren, Actionsequenzen und Schauplätzen zum Opfer fällt. Solider Actionfilm und gut gemachter Blockbuster, immerhin ohne Superhelden.