Favoriten

Rund drei Jahre lang hat Dokumentarfilmerin Ruth Beckermann eine Wiener Grundschulklasse begleitet. Herausgekommen ist ein so differenzierter wie hoffnungsvoller Blick in eine diverse, durch eine engagierte Lehrerin zusammengeschweißte Schulklasse.

Ezra – Eine Familiengeschichte

Leichte und zugleich überdrehte Feelgood-Komödie über einen autistischen Jungen und der Überforderung insbesondere seines Vaters, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat.

Ellbogen

Eindrückliche Verfilmung von Fatma Aydemirs gleichnamigen Roman um eine 18-Jährige mit türkischen Wurzeln, für die es keinen Platz in der deutschen Gesellschaft zu geben scheint.

Die Unzertrennlichen – Zwei durch dick und dünn

Überdrüssig, auf die Rolle des Narren festgelegt zu sein, imaginiert sich eine Marionette als heldenhafter Ritter. Ein Animationsfilm auf den Spuren von Toy Story (an dem die Autoren mitgeschrieben haben), der seine disparaten Elemente (die altmodischen Marionetten und ein rappendes Spielzeugplüschtier) nie wirklich zusammenbringt, aber durch die imaginierten Abenteuer als Zeichentrickfilm ebenso gefällt wie durch das Lob der Zusammenarbeit.

Die Unbeugsamen 2

Die beeindruckende Materialfülle, eine kunstvoll-suggestive Montage und interessante Interviewpartnerinnen reichen nicht aus, um die Verdichtung und Prägnanz des ersten Teils zu erreichen, regen aber dazu an, sich mehr mit den Frauen in der DDR zu beschäftigen.

Schirkoa: In Lies We Trust

Im Land Schirkoa ist jegliche Individualität ausgelöscht, die Menschen müssen ihre Gesichter mit Papiertüten bedecken. Aber findet sich jenseits der Landesgrenzen in Konthaqa wirklich das Paradies? Eine diskussionswürdige Dystopie entwirft Ishan Shukla in seinem Animationsfilm, dessen faszinierende Bilder auf Techniken aufbauen, die in der Game-Industrie entwickelt wurden.

Sleeping Dogs

An schauspielerischer Kraft und Präsenz hat Russell Crowe bis heute nichts eingebüßt. Adam Coopers Thriller über einen Ex-Cop mit Alzheimer, der noch mal einen alten Fall aufrollt, ist aber leider ein unterdurchschnittlicher Thriller mit Noir-Elementen, der im Kino eigentlich nichts verloren hat.

Sad Jokes

Der schwule Regisseur Joseph zieht mit seiner an Depressionen leidenden besten Freundin Sonya den gemeinsamen Sohn auf und arbeitet an seinem neuen Film. In seinem zweiten Film verfeinert Fabian Stumm seinen im deutschen Kino aktuell einzigartigen Freejazz der Tonalitäten, bei dem sich verspielt mediale Reflexion und ein Pingpong zwischen Kunst und Wirklichkeit die Klinke in die Hand geben.

Megalopolis

Ein visionärer Architekt will eine Stadt umbauen, ein Bürgermeister ist dagegen. Dieser – vielleicht – bewusst schlecht verrührte Mix aus Allegorie und Überdeutlichkeit, Male Gaze und Schauspielkunst wird mit Glück in jener Zukunft goutiert, in der er spielt.

The Substance

Blutige Body-Horror-Satire über den Sexismus und Jugendwahn der ­Unterhaltungsbranche, die mit Starbesetzung, grellen Schockeffekten und lautem Getöse aufwartet, in ihrer Kritik aber merkwürdig substanzlos bleibt.

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