Oslo, 31. August

Der norwegische Regisseur Joachim Trier erzählt die Rückkehr eines ehemaligen Drogensüchtigen anhand einer Reihe von Begegnungen mit alten Freunden. Die Charakterstudie eines einsamen Mannes, der noch einmal mit den Fehlern der Vergangenheit konfrontiert wird, überzeugt durch ihren ruhigen, unsentimentalen Tonfall und das zurückhaltende Spiel ihres Hauptdarstellers

Kiss the Coach

Traniger Plot um einen abgehalfterten Fußballprofi zwischen den vielen Frauen, die ihn jagen und der einen, die er zurückerobern will. Der dritte US-Spielfilm von Gabriele Muccino macht trotz Starbesetzung mit Gerard Butler und Jessica Biel die Romantic Comedy dieses Zuschnittes zum Auslaufmodell

Voll abgezockt

Jason Bateman und Melissa McCarthy als ungleiches Paar in einer Art Remake von »Midnight Run«: Allein wegen diesen beiden in wunderbarer Abgestimmtheit spielenden Komödianten sehenswert

Broken City

Routiniertes Genrekino von Allen Hughes: Ein New Yorker Ex-Cop (Mark Wahlberg) wird als Privatdetektiv in eine klassische Film-noir-Story hineingezogen, in der es um Korruption, Politik und kaltblütige Intrigen geht

Dead Man Down

Im Hollywooddebüt von Niels Arden Oplev treffen ein Gangster, der einen geheime Agenda verfolgt, und eine junge Frau, die ebenfalls Rache sucht, aufeinander. Der Thriller findet zwischen Film-noir-Romanze und einem blutigen und äußerst verworrenen Plot nie zu sich selbst, obwohl die Stars Colin Farrell und Noomi Rapace ein spannendes Duo bilden

The Broken Circle

Eine Tragödie und zugleich eine Feier des Lebens: In großen Gesten, doch ohne Kitsch erzählt der belgische Regisseur Felix van Groeningen vom Musiker Didier und der Tätowiererin Elise, ihrer Liebe und dem Zerbrechen ihres Glücks. Mit vielen Zeitsprüngen und Ellipsen klug montiert, erzeugt »The Broken Circle« – besonders durch seine Bluegrass-Musik – eine ungewöhnliche emotionale Wucht

Thor – Ein hammermäßiges Abenteuer

Sie bieten eine perfekte Filmvorlage, die Göttermythen des Nordens. Man kann das Ensemble nicht wirklich ernst nehmen und von der Physiognomie her lassen sie zwischen Zwergen und Riesen allerhand Gestaltungsspielraum offen. Das hat Thor sich auf unterhaltsame Art und Weise zunutze gemacht

Das Wochenende

Nina Grosses Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bernhard Schlink stellt die brisante Frage noch einmal, wie sich das Private und Politische wechselseitig bedingen. »Das Wochenende« ist ein spannendes Wechselspiel der brüchigen Stimmungslagen

Vierzehn

Die bisherige Kinderfilm-Regisseurin Cornelia Grünberg (»Zwei in einem Boot«) erzählt in ihrem ersten Dokumentarfilm von vier Teenager-Müttern in Deutschland, leider auf eine impressionistisch emotionalisierende Art, die komplexere Zusammenhänge eher verstellt als verdeutlicht

Un amor – Eine Liebe fürs Leben

Mit diesem sehenswerten Porträt dreier unterschiedlicher Menschen inszeniert die Argentinierin Paula Hernández eine gefühlvolle Umarmung des Lebens

Seiten

epd Film RSS abonnieren