Kritik zu Die Addams Family 2

© Universal Pictures

Im neuen Animationsfilm geht die Gruselfamilie auf die Reise – nach Death Valley. Das sieht wieder sehr hübsch aus, ist aber gar nicht so richtig spooky

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Bei ihrem ersten Auftritt als computeranimierte Figuren (im Kinofilm von 2019) mussten sich die Mitglieder der exzentrischen, allem Morbiden zugetanen Addams Family in ihrer neuen Umgebung zurechtfinden und der spießigen Bevölkerung zeigen, welchen Reiz das Anderssein haben kann. Dass es der Familie diesmal in der gewohnten Umgebung zu eng wird und eine Reise angesagt ist, könnte man auf den ersten Blick als mangelndes Interesse an den familiären Beziehungen zugunsten äußerer Dynamik ansehen. Aber es ist gerade ein Ungleichgewicht in diesen Beziehungen, das die Reise sinnvoll erscheinen lässt: Tochter Wednesday hat sich von ihrer Familie entfremdet und hadert damit, dass bei einer Erfindermesse an ihrer Schule alle Teilnehmer ausgezeichnet wurden – dabei war ihr Experiment, bei dem sie Persönlichkeitsmerkmale übertrug (von ihrem Oktopus, der den Rubikwürfel in Sekundenschnelle bewältigt, auf den nicht so hellen Onkel Fester) doch das Herausragende. Das sah auch der Patron der Veranstaltung, Cyrus Strange, so und schlug ihr eine Zusammenarbeit vor. Doch die lehnte Wednesday ab.

Ob die Rundreise durch die USA, deren Ziel – wie könnte es anders sein? – Death Valley ist, die Familie wieder zusammenbringt, scheint fraglich; zunächst dominiert dabei das Chaos, das Wednesdays sprengstoffverliebter Bruder Pugsley an diversen ikonischen Orten verursacht. Auf den Fersen der Familie folgt ein Anwalt, der behauptet, Wednesday sei kein Addams-Kind, sondern nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht worden. Der Zweifel nagt schließlich auch an Wednesday, die sich allein nach Kalifornien zu Cyrus Strange aufmacht. Sollte er ihr wahrer Vater sein? 

Eine Familie hält zusammen, das ist die Botschaft des Films, der einmal mehr durch sein Design gefällt. Schön die Kon­traste zwischen den spindeldürren und den kugelrunden Familienmitgliedern oder zwischen dem Wohnmobil im Stil eines Schlosses und dem hypermodernen Haus von Cyrus ­Strange. Creepy und spooky, wie im Titelsong der Fernsehserie beschworen, der auch hier zu hören ist, ist allerdings nicht mehr allzu viel.

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