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Kurz gefragt, schnell geantwortet. Prominente über ihre Vorlieben und Filmerfahrungen
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Carmen Losmann. © Neue Visionen Filmverleih

Carmen Losmann, 42, Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin, wurde bekannt mit dem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm »Work Hard – Play Hard«. Jetzt startet »Oeconomia«, ebenfalls ein Dokumentarfilm, der auf der Berlinale Premiere feierte

Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?

»E.T.«, soweit ich mich erinnere, und irgendwann Jahre später »Der mit dem Wolf tanzt«. In der südwestdeutschen Kleinstadt, in deren Nähe ich aufgewachsen bin, gab's nur Blockbuster-Kino.

Welchen Film schauen Sie immer wieder?

Mehrere Filme, hauptsächlich dokumentarische Arbeiten: »Das Netz« von Lutz Dammbeck und »Die Schöpfer der Einkaufswelten« von Harun Farocki. Auch »Die leere Mitte« von Hito Steyerl habe ich während meines Studiums immer wieder geguckt. Und »Mein langsames Leben« von Angela Schanelec.

Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?

Ich schaue keine Serien. Nicht weil ich sie nicht gut finde, sondern eher weil ich schnell davon abhängig werde und dann nicht mehr aufhören kann zu gucken. Die letzte Serie, von der ich mir ein paar Folgen angesehen habe, war »House of Cards«.

Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?

»Toni Erdmann« von Maren Ade.

Ein Film, auf den Sie sich freuen . . .

Ich freue mich auf den kommenden Film meiner Studienkollegin und guten Freundin Katharina Pethke.

Ihr/e Lieblingsschauspieler/schauspielerin?

Ich schaue ja hauptsächlich Dokumentarfilme, und da gibt's bekanntlich keine Schauspieler:innen. Bei den wenigen Spielfilmen, die ich dann doch mal sehe, fand ich immer wieder die Arbeit von Devid Striesow sehr beeindruckend. Übrigens auch auf der Bühne: Ich erinnere mich an seine Rolle als Lady Macbeth in einer Inszenierung von Jürgen Gosch, absolut umwerfend.

Wer oder was ist unterschätzt?

Das Kino als Ort des gemeinsamen Filmschauens und Danach-darüber-ins-Gespräch-Kommens, als sozialer Ort der Begegnung, der Debatte, der Diskussion, der Verständigung, des Austauschs.

Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?

Peinlich ist der Film eigentlich nicht, aber irgendwie der erste, der mir bei dieser Frage einfällt: »Pappa ante portas« von und mit Loriot. Und mit einer großartigen Evelyn Hamann!

Was sammeln Sie?

Nichts.

Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?

Ich habe kein eindeutiges Lebensmotto. Aber manche Zitate begleiten mich ein Stück durchs Leben. Als ich zu Schulzeiten ein Referat über die »Weiße Rose« gehalten habe, hat mich das Zitat von Hans Scholl einige Zeit begleitet: »Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten«. Aktuell ist es ein Zitat der Philosophin Simone Weil, das mich bewegt: »Die Entwurzelung ist bei weitem die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft. Wer entwurzelt ist, entwurzelt. Wer verwurzelt ist, entwurzelt nicht. Die Verwurzelung ist vielleicht das wichtigste und meistverkannte Bedürfnis der menschlichen Seele.«

Der beste Platz im Kino?

Kommt auf den Film an. Ich sitze am liebsten in der Mitte, wenn ich sicher bin, dass ich bleibe. Und am Gang, wenn ich möglicherweise früher gehen will.

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