Benjamin Voisin
Als Schauspieler/in:
Zwischen Existenzialismus und Gegenwartsbewusstsein findet Ozon einen behutsamen Ton: visuell bestechend, schauspielerisch präzise und mit sensibler Aufmerksamkeit für die kolonialen Schatten der Vorlage.
Die Balzac-Verfilmung über einen jungen Dichter und Emporkömmling, der in Paris als geistreich-bissiger Journalist seine fünf Minuten Ruhm erfährt, erweist sich dank der eleganten Inszenierung und dezenter zeitgenössischer Analogien als unerwartet aufregendes Drama und eine Feier von Esprit und Wortkunst.
Die Geschichte eines geglückten Coming-out und einer verheerenden Enttäuschung klingt wie ein idealer Stoff für François Ozon: eine luftige Sommerromanze im Gewand eines Film noir. Leider fehlt dem Film dessen sonst üblicher Elan für Manipulation und Täuschung
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Tipp
»Carême« von Martin Bourboulon erzählt aus dem Leben des wegweisenden französischen Kochs und mischt dabei munter Fakt und Fiktion.



