Alexandra Seitz

Filmkritiken von Alexandra Seitz

Die schreckliche Nachricht vom Tod des Sohnes rührt an die Traumata der Familie Feldmann und bringt Verdrängtes ans Licht. Ein Vorgang, den der Filmemacher dazu nutzt, das Thema ins Generelle zu öffnen und sein Heimatland Israel in seiner ganzen Verwundbarkeit zu zeigen: »Foxtrot«
Ein Buchhalter in der Midlife-Krise erfährt Beistand im Kreise einer Männer-Wasserballett-Gruppe. Regisseur Parker erfüllt seine Geschichte mit großer Herzenswärme und erfreulich klischeefreien Bildern von Männern, die Gefühle nicht nur haben, sondern auch zeigen dürfen: »Swimming with Men«
Agnès Varda und der Streetartist JR begeben sich auf eine Reise durch Frankreich, erkunden Land und Leute und die Möglichkeiten der künstlerischen Zusammenarbeit. »Augenblicke: Gesichter einer Reise« ist ein glückbringender, gut gelaunter, liebevoller Film
Die Ermittlungen, die der Kommissar in einem Mordfall anstellt, führen beim Versuch, die Zukunft zu retten, in die eigene Vergangenheit. »Rewind« ist eine nicht ganz geglückte Kreuzung von Kriminal- und Science-Fiction-Film, die sich in den eigenen Komplikationen verheddert
Irgendwo im Hinterland kämpft eine kleine Familie gegen fresslustige Monster mit Supergehör – ein B-Picture-Stoff, der eine geradezu avantgardistische Tonspur vorweisen kann. Denn: Wer zuerst laut wird, hat verloren; und das Publikum spielt mit. Zwar stellen die Löcher im Drehbuch selbst Gutwillige auf die Probe, das sensorische Vergnügen in »A Quiet Place« aber bleibt beträchtlich
Porträt der in Mecklenburg-Vorpommern beheimateten Punk-Combo »Feine Sahne Fischfilet« und ihres lautstarken Frontmanns Jan »Monchi« Gorkow; schnörkellos verdichtet von Charly Hübner zu einem klaren Statement, den Rechten nicht den Platz zu überlassen: »Wildes Herz«
Christine »Lady Bird« McPherson wird flügge: Sie träumt hoch hinaus und lässt sich weder von amourösen Fehlgriffen noch von der Skepsis ihrer Mutter zu Boden ziehen. Gerwigs schwungvolle Dialoge sowie souveräne Regie im Verein mit darstellerischer Finesse ergeben ein aufrichtiges Sehvergnügen
Aufrecht gruseliger Genrebeitrag aus dem Mutterland des Gothic Horror, der seine Figuren und das, was sie umtreibt, erfreulich ernst nimmt: »Ghost Stories«
Gelassen und genau vollzieht Gerd Kroske die Geschichte des Heidelberger Sozialistischen Patientenkollektivs (SPK) und seiner Kriminalisierung zu Beginn der 1970er ­Jahre nach
Zwei Selbstmörder begegnen einander in Amsterdam und verbringen eine (vermeintlich) letzte Nacht miteinander, in deren Verlauf sich die Perspektiven verschieben. »Arthur & Claire« lebt vom Zusammenspiel seiner beiden Hauptdarsteller und setzt aufs sprichwörtlich Bittersüße, beachtet dabei leider allzu ängstlich die Konventionen und tut niemandem auch nur ein bisschen weh