Der Glanz der Unsichtbaren (2018)

Die Sozialkomödie über obdachlose Frauen und ihre Betreuerinnen ist ein semidokumentarischer Feelgood-Film, in dem Engagement, Witz und Utopie gleichermaßen zu ihrem Recht kommen.

The Deep (2012)

Baltasar Kormákur erzählt seine Seemannsstory mit größtmöglichem Realismus. Kein digitales Wellengebirge, sondern die spürbar unerbittliche Weite und Kälte der nächtlichen See sorgt hier für den Respekt vor dieser authentischen Überlebensgeschichte.

Egon Schiele: Tod und Mädchen (2016)

Dieter Berners Künstlerporträt »Egon Schiele: Tod und Mädchen« lebt von intensiv ausgespielten Beziehungsdramen. Egon Schieles Leben und seine Inspirationsquellen kann der Film rekonstruieren, sein Genie lässt sich nicht darstellen.

Beale Street (2018)

Wenn Amerika ein Geschenk Gottes ist, findet die 19-jährige Tish, dann sollten seine Tage gezählt sein. Ihre ganz eigene Sicht der Dinge gibt den Ton von Barry Jenkins' Film vor: eine Mischung aus Romantik und Zorn, Poesie und Unerbittlichkeit. Jenkins hat James Baldwins Roman »Beale Street« in ein Meisterwerk atmosphärischen Erzählens übertragen.

Play (2011)

Eine Art Versuchsanordnung zum Thema Jugendkriminalität: Drei Göteborger Halbwüchsige werden von einer Gang in ein böses Spiel verwickelt. Kühl und distanziert gefilmt, politisch korrekt, aber eintönig und enervierend.

Trautmann (2018)

Die Intergrationsgeschichte des deutschen Kriegsgefangenen Bert Trautmann, der im England der 50er Jahre zur gefeierten Torwartlegende aufstieg, inszeniert Marcus H. Rosenmüller zwischen klassischer Sportfilmdramaturgie und britischem Feelgood-Movie, dem man mehr Mut zu offenen Widersprüchen gewünscht hätte

Ziemlich beste Freunde (2011)

Ein schwarzer Kleinganove nimmt notgedrungen einen Job als Pfleger eines querschnittgelähmten Aristokraten an. Zwischen den ungleichen Männern entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, die in dieser modernen Sittenkomödie gleich auch Hoffnungen auf einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel nährt.
Barbara Schweizerhof

Über kein Thema war im Umfeld des Filmfestivals von Cannes in den vergangenen Jahren so häufig gestritten worden wie über die Konkurrenz zwischen Kino und Streaming. Nun aber wurde die Debatte von der neuen Präsidentin des Festivals, der deutschen Medienmanagerin Iris Knobloch gegenüber dem Branchenmagazin »Variety« für beendet erklärt.

Gerhard Midding

Eigentlich wollte er seine Komposition "Visionen" nennen, aber die waren nicht willkommen in dem Klima, das nach der Niederschlagung des Volksauftstands von 1956 herrschte. Statt dessen gab György Ligeti ihr den Titel "Atmosphères", der ebenso umfassende, aber politisch unverfänglichere Assoziationen weckte. Er behielt ihn auch bei, als er in den Westen floh. Das Stück wurde zum Passierschein seines Ruhms.

Gerhard Midding

Antonio Pietrangeli, den das Berliner Arsenal gerade mit einer Retrospektive ehrt, nahm es sehr genau. Einmal, so berichtete Ettore Scola, ließ der Regisseur ihn und seinen Co-Autor Ruggero Maccari aus Rom anreisen, um ihre Zustimmung zu einer Drehbuchänderung einzuholen. Als sie am Set in Parma ankamen, trauten sie ihren Ohren nicht. Pietrangeli verlangte von ihnen nicht etwa, eine Szenenfolge nachzubessern oder an einer Dialogpassage zu feilen. Er bat sie, ein einziges Wort in den Regieanweisungen zu ändern: Würden die Autoren ihm erlauben, die Szene auf einem Balkon spielen zu lassen?

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