Kritik zu The Running Man
Bei einer Gameshow um Leben und Tod erhält der Gewinner viel Geld. Glen Powell tritt in diesem Remake der Stephen-King-Romanverfilmung in die Fußstapfen von Arnold Schwarzenegger
Das Angebot ist verlockend: bei der Spielshow »The Running Man« eine große Summe Geld zu gewinnen, mit der er die Medikamente für seine kranke Tochter bezahlen könnte. Denn als für seine Kollegen engagierter Gewerkschaftler hat Ben Richards jede Anstellung verloren und steht mittlerweile auf der schwarzen Liste des Networks, eines Megakonzerns, der die allmächtige Instanz in diesem Film ist. Bisher hat es allerdings noch kein »Runner« geschafft, 30 Tage lang den »Huntern« zu entkommen – auch weil jeder, der ihn auf der Straße erkennt und meldet, dafür eine Prämie bekommt.
Seit Leslie Banks als »Graf Zaroff – Genie des Bösen« 1932 zu seinem perversen Vergnügen Schiffbrüchige auf seiner einsamen Insel jagte, hat sich die Menschenjagd im Kino stark verändert, ist zum Medienspektakel geworden, die Zuschauerbeteiligung, die es schon bei »Brot und Spiele« im römischen Kolosseum gab, zum integralen Bestandteil. Das haben in den letzten Jahren »Die Tribute von Panem« und »Squid Game« gezeigt, aber auch schon 1970 der von Wolfgang Menge geschriebene Fernsehfilm »Das Millionenspiel«, bei dessen Ausstrahlung nicht wenige Zuschauer das Ganze für real hielten und sich als Jäger beziehungsweise Gejagte bewerben wollten.
Unter seinem Pseudonym Richard Bachman veröffentlichte Stephen King 1982 den Roman »The Running Man« (in Deutschland unter dem Titel »Menschenjagd«), der 1987 mit Arnold Schwarzenegger verfilmt wurde, der die Titelrolle von Anfang an mit seiner körperlichen Überlegenheit ausstattete. Demgegenüber hat Glen Powell als Durchschnittsmensch, der über sich hinauswächst, eine ganz anders gelagerte Überzeugungskraft.
Das aber reicht nicht aus, um diese Neuverfilmung zu einem guten Film zu machen. Selbst wenn das Drehbuch die Möglichkeiten des Widerstands gegen eine autoritäre Gesellschaftsordnung erörtert, bleibt der neue Film von Edgar Wright ziemlich plakativ.




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