Filmkritiken
Woche vom 19.07.2023
Christopher Nolans episches Biopic des Vaters der Atombombe ist ein Kabinettstück der kinetischen Einfühlung in eine Zeit der wissenschaftlichen Paradoxien und ethischen Dilemmata. Cillian Murphy und Emily Blunt ragen heraus aus einem Ensemble, das so hochkarätig ist, dass noch jeder Kurzauftritt unvergesslich ist.
Mit konzentrierterem Fokus auf narrative und bildgestalterische Aspekte hätte Gerwig mit »Barbie« ein feministischer Paukenschlag gelingen können. Stattdessen zündet sie ein durchweg unterhaltsames, pink-glitzerndes Knallbonbon mit Ryan Gosling als heimlichem Helden.
Zwei Freunde wollen heraus aus der äthiopischen Provinz: Der eine wird ein erfolgreicher Langstreckenläufer, der andere scheitert mit seinen Ambitionen als Fotograf und wird Mitglied einer Diebesbande. Ihre Wiederbegegnung in der Hauptstadt gibt den Lebenswegen eine neue Richtung. Jan Philipp Weyls Erstling gefällt weniger wegen seiner konventionellen Dramaturgie. Einprägsamer sind seine Bilder und der vitale Soundtrack, die an ein im Aufbruch begriffenes Land erinnern, das nun erneut in einem verheerenden Bürgerkrieg unterzugehen droht.
Immer wieder Menschen und Landschaften: Im über sechzigsten Film von Altmeister Koepp sind es der Autor Uwe Johnson und das Land Mecklenburg, die unter dem Eindruck des neuen Krieges gemeinsam erkundet werden.