Mátyás Erdély

Kammeramann/frau von:

In seiner Verfilmung der realen Geschichte einer vom Schicksal Wrestling-Familie unterwandet Sean Durkin die Regeln des Sportdramas: Statt von hart erkämpften Triumphen erzählt er auf berührende Weise von Verlust, Trauer und Schmerz.
In seinem erst zweiten Spielfilm nach »Martha Marcy May Marlene« von 2011 erzählt Sean Durkin vom Auffliegen von Lebenlügen und dem Scheitern einer einst glänzenden Karriere. Jude Law und Carrie Coon sind großartig als Ehepartner, die zu verbandelt sind, um die Wahrheit über den jeweils anderen erkennen zu können
Eine junge Frau bewirbt sich im Budapest des Sommers 1913 auf eine Anstellung als Hutmacherin und gerät in undurchsichtige Machenschaften. Dank radikalem Stil wird das undurchsichtige Mysterydrama mit großen Hüten zur hypnotischen Reise in die Endzeit der K.-u.-k.-Herrlichkeit
Für seinen Film über die Bedingungen im KZ Auschwitz wählt László Nemes einen ganz eigenen Stil: Er bleibt durchgehend nah an seinem Protagonisten, einem Gefangenen, der zu einem jüdischen Sonderkommando zählt, und lässt die äußeren Ereignisse weitestgehend im unscharfen Hintergrund spielen. So entsteht ein beklemmender, wuchtiger, zermürbender Film, der das Unfassbare beinah physisch erfahrbar macht
Ein verblüffender, vielschichtiger Thriller: Es ist kein Fehler, Gerardo Naranjos Film als Allegorie auf das Mexiko der Gegenwart zu lesen, das heimgesucht wird vom Drogenkrieg, der Austauschbarkeit von Staatsgewalt und Verbrechen sowie der Beharrlichkeit des Machismo