Britta Schmeis

Filmkritiken von Britta Schmeis

Detailverliebt und mit pittoresk in Szene gesetztem Paris demaskiert »Madame« die vermeintliche High-Society mit ihrer Verlogenheit ein bisschen zu offensichtlich, dafür aber mit Sinn für Details und feiner Komik
Opulentes Historiendrama über die Affäre des russischen Zaren Nikolaus II. (großartig: Lars Eidinger) mit einer Ballerina. »Mathilde« ist konventionell erzählt und doch packend
Coming-of-Age-Geschichte, Roadmovie und ein bisschen Behinderten-Romantik: David Kross und Frederik Lau als Brüderpaar. »Simpel« ist herzzerreißend und oft sehr komisch
Als der Staatsschauspieler und Honecker-Imitator Wolf (Jörg Schüttauf) erfährt, dass Honecker einen Schießbefehl für die Montagsdemo in Leipzig gegeben hat, bei der auch seine Tochter Anne (Josefine Preuß) ist, schlüpft er ganz real in die Rolle des letzten DDR-Staatschefs. »Vorwärts immer!« ist eine amüsante Verwechslungskomödie mit reichlich Ostalgie und nur ein bisschen Klamauk
Eine psychedelische Reise durch neun Tage im Leben eines 17-Jährigen. Der Junge aus einer tristen Hochhaussiedlung verliebt sich gleich zwei Mal und wird von einem Indianer verfolgt. »Es war einmal Indianerland« ist ein schräger, bildgewaltiger Trip, der sich unbedingt lohnt
Nach einem schweren Asthmaanfall muss die 13-jährige Berlinerin in eine Spezialklinik nach Südtirol. Von dort haut sie ab in die Berge. »Amelie rennt« ist ein witziger und zugleich einfühlsam erzählter Jugendfilm
Von Hamburger Nachwuchsdetektiven zu international ermittelnden Superagenten: In ihrem ersten Kinofilm ermitteln die Pfefferkörner in den Südtiroler Alpen und da ist Schluss mit hanseatischer Beschaulichkeit. Witzig, actionreich und spannend
Statt ein paar Stunden sitzt der Autor James Lord dem Bildhauer Alberto Giacometti in dessen Pariser Atelier fast drei Wochen Modell und wird dabei Zeuge des künstlerischen Ringens. Basierend auf der Biografie von Lord schafft Stanley Tucci mit »Final Portrait« ein ungewöhnliches Künstlerporträt
Getreu der Vorlage, der Graphic Novel »The Coldest City« von Antony Johnston, schickt Regisseur, Drehbuchautor und Stuntman-Koordinator David Leitch die britische Superagentin Lorraine Broughton (Charlize Theron) kurz vor dem Fall der Mauer nach Berlin. Dort haut sie als weiblicher Mix aus James Bond und Arnold Schwarzenegger alles kurz und klein, was ihr in den Weg kommt. Trotz reichlich Potenzials ist »Atomic Blonde« leider nur ein reines, teils brutales Actionspektakel
Als der junge Jean in einer Pastetenfabrik in seiner Kollegin den einstigen Schlagerstar Laura erkennt, bewegt er sie zu einem Comeback – als Manager und als sehr junger Liebhaber. Isabelle Huppert glänzt in der Rolle der Vergessenen, die sich ein Stück weit selbst wiederentdeckt: »Ein Chanson für Dich«