Kritik zu Johnny English – Man lebt nur dreimal

© Universal Pictures

2018
Original-Titel: 
Johnny English Strikes Again
Filmstart in Deutschland: 
18.10.2018
L: 
110 Min
FSK: 
Ohne Angabe

Ganz wie das große Vorbild: Die Bond-Parodie setzt auf Bewährtes und versucht dabei, mit der Zeit zu gehen

Bewertung: 3
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Bond-Filme funktionieren immer nach dem gleichen Muster: Eine spektakuläre Actionszene zu Beginn, ein mal mehr, mal weniger ausgefeilter Spionagefall mit Stationen an exotischen Orten, mindestens eine zwielichtige, schöne Frauengestalt, zum Schluss wieder an den Anfang: also langatmige, aber spektakuläre Actionszenen, dann Happy End in idyllischer Einsamkeit. Das ist seit 1962 so und wird wohl auch noch einige Jahre bis Jahrzehnte so bleiben. Warum also sollte es eine Persiflage anders machen?

Nach »Johnny English – Der Spion, der es versiebte« (2003), in dem English (Rowan Atkinson) vom Büroangestellten durch ein Missgeschick zum Geheimagenten avancierte, und »Jetzt erst recht« (2011), in dem English gleich mehrere Spionagefälle in Hongkong, Mosambik und England an der Backe hatte, ist er in »Man stirbt nur dreimal« im digitalen Zeitalter angekommen. Nun ja, nicht er selbst, aber die Welt um ihn herum.

Wieder einmal ist das Königreich in Gefahr, denn alle Agenten Ihrer Majestät sind nach einer Cyberattacke enttarnt. Also lässt die Premierministerin (Emma Thompson) ehemalige Agenten aus dem Ruhestand holen, so auch English, der inzwischen an einem Internat unterrichtet. Schon beim ersten Treffen der Agenten-Opis bleibt nur mehr English übrig, nachdem er versehentlich mit einer Kugelschreiberbombe seine ehemaligen Kollegen ausgeschaltet hat.

Hartnäckig widersetzt sich English, dem wieder der ebenso trottelige Angus Bough (Ben Miller) als Assistent zur Seite gestellt wird, jeglichen Modernisierungen: Statt eines umweltfreundlichen Hybridwagens wählt er den alten Aston Martin, und das Smartphone schmeißt er noch beim Hi­nausfahren in den nächsten Mülleimer. So übermittelt er während seiner Mission seine Nachrichten aus einer Telefonzelle, kann gleichzeitig aber auch von den Bösewichten nicht geortet werden.

Während English und Bough an der Côte d'Azur nach dem Verursacher der Cyberattacke suchen, bändelt die Premierministerin mit einem smarten New-Economy-Emporkömmling (Jake Lacy) an, um ihn für die Sicherheit des Landes zu gewinnen. Dass genau er hinter der Attacke steckt, ist kein Spoiler, sondern 007-Logik. English kämpft sich als Agent der alten Schule dämlich durch die Welt, sorgt mit einer Virtual-Reality-Brille in London für ein riesiges Chaos, weil er die virtuelle Welt für die reale hält, setzt durch seine Trotteligkeit ein Nobelrestaurant in Antibes in Brand und bändelt mehr oder weniger erfolgreich mit der schönen Ophelia (Olga Kurylenko) an. Dass ihm beim Date das Cocktailschirmchen in der Nase stecken bleibt, geschenkt.

Es ist alles wie immer: Reichlich Missverständnisse und Ungeschicklichkeiten führen zu großen und kleinen Katastrophen und am Ende zum Erfolg. Mit seiner Schlaksigkeit und Gummivisage läuft Atkinson zu alter Slapstick-Hochform auf und entlockt sogar hartnäckigen »Mister Bean«-Verweigerern mehr als einen Lacher. Ein harmloses, aber sehr unterhaltsames Action-Komödie-Vergnügen.

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