Gerhard Midding

Während bei uns »Nightmare Alley« gerade in der offiziellen Fassung gestartet ist, läuft er in Los Angeles inzwischen schon in einer zweiten Version: in Schwarzweiß. Sie trägt den Zusatztitel »Vision in Darkness and Light«, der eine gewisse Großspurigkeit besitzt, die gut zur Hauptfigur Stanton Carlisle passt.

Around the World in 14 Films

Endlich zu sehen: Zhang Yimous »One Second« erlebte beim Berliner Festival »Around the World in 14 Films« seine Deutschlandpremiere.

In Liebe lassen

Das sich über ein Jahr erstreckende Sterbedrama über einen Mann in den besten Jahren ist inspiriert von der Person und den Methoden eines authentischen Arztes, der, sich selbst spielend, gleichberechtigt neben den Stars Benoît Magimel und Catherine Deneuve auftritt, und entwickelt trotz dramaturgischer Fehltritte in seiner Konzentration auf die letzten Dinge, die im Angesicht des Todes zählen, hohe Intensität.

Garderie Nocturne – Night Nursery

Moumouni Sonous dokumentarisches Langfilmdebüt porträtiert einfühlsam und auf Augenhöhe drei Sexarbeiterinnen aus Burkina-Faso, die mutig und mit weiblicher Solidarität untereinander als alleinerziehende Mütter ihr Leben meistern.

Die Kinder des Fechters (2015)

Inspiriert von der Lebensgeschichte von Endel Nelis (1925–1993), der in einer estnischen Kleinstadt eine Fechtschule gründete – die bis heute existiert –, erzählt der Film eine Lehrer-Schüler-Geschichte, einerseits vorhersehbar, andererseits mit angenehmem Understatement.
Gerhard Midding

Aktualität ist ein Begriff, den die französische Filmkritik meist großzügig auslegt. In aller Regel wird zu Gunsten der Filmkünstler entschieden. Was gut ist, hat kein Verfallsdatum. Um die Gültigkeit, die Alfred Hitchcocks Werk für die Gegenwart besitzt, müsste man sich also keine Sorgen machen.

Gerhard Midding

Der Anfang von „Gloria Mundi“, der gestern bei uns angelaufen ist, gibt ein Versprechen aus, der er offenbar nicht hält. Robert Guédiguians Film beginnt im Zeichen des Optimismus: mit einer Geburt. Das freudige Ereignis des Prologs bleibt nicht folgenlos für den Film (es versammelt, mit einer Ausnahme, sämtliche seiner Hauptfiguren), wirkt aber doch merkwürdig unverbunden mit ihm.

Aufgelistet: Craven's Seven

Der amerikanische Horrorregisseur ist 2015 gestorben. Aber sein Erbe lebt weiter – in diesem Monat startet der fünfte Film der »Scream«-Serie. Wes Cravens beste Filme im Ranking von Marcus Stiglegger.

Burning (2018)

Eine Charakterstudie, die sich zu einem Thriller entwickelt, oder ein Thriller, der von sozialen Verhältnissen erzählt? Wahrscheinlich beides zugleich und noch mehr; »Burning« ist das Wunderwerk eines chamäleongleich in vielen Facetten schillernden Films, der selbst mehrfaches Sehen dankt.

Victoria & Abdul (2017)

Nach »Philomena« arbeitet Judi Dench in »Victoria & Abdul« zum zweiten Mal mit Stephen Frears zusammen und glänzt nach John Maddens »Ihre Majestät Mrs. Brown« erneut als Queen Victoria, die durch einen Bediensteten zu rebellischer Lebenslust findet. Allein es fehlt der Biss, der diese liebenswerte Geschichte zu mehr als einer nebensächlich amüsanten Episode machten könnte.

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