Venedig: Die Krisen der Gegenwart

Ungleichheit, Rassismus und Ausgrenzung sind einmal mehr die Themen des Filmfestivals von Venedig. Bei den Zuschauerzahlen verzeichnet die »Mostra« wenige Tage vor Abschluss eine positive Bilanz.
Gerhard Midding

Im Filmmuseum in München läuft in diesen Tagen eine erstaunliche Reihe an, die das Comeback des Normalformats in Kino feiert. Für Fritz Göttler, der den hellichten, anspielungsreichen, versponnenen und unbedingt lesenswerten Einführungstext fürs Programmheft verfasst hat, verbindet sich diese Renaissance mit der Idee der Transzendenz.

Venedig: Die Rolle des Zufalls

Woody Allen wird bejubelt, Sofia Coppola zeigt einen desillusionierten Blick auf Elvis und David Fincher kann mit »Killer« nicht ganz überzeugen.

Venedig: Unheimliches in Schwarzweiß

Beim Filmfestival von Venedig feiert ein deutscher Film Premiere. Außerdem begeistert Yorgos Lanthimos mit »Poor Things«, und Bradley Coopers »Maestro« glänzt in Abwesenheit seiner Macher.

Venedig: Nasenprothesen und brennende Städte

Der dritte Tag auf dem Lido stand, zumindest was die Filmtiteln anging, im Zeichen der Musik. An diesem Tag feierten Bradley Coopers Leonard Bernstein-Biopic »Maestro« – ja, hier ging es auch um Musik – und Stefano Sollimas »Adagio« Premiere.

Venedig: Feministischer Frankenstein

Yorgos Lanthimos hat es wieder getan: Er hat einen so lustigen wie verstörend-schönen Film gemacht, in dem er an den Fassaden unseres Zusammenlebens kratzt. »Poor Things« ist der künstlerisch ambitionierteste und bisher preisverdächtigste Film im Wettbewerb. 

Venedig: Rückkehr der alten weißen Männer

Die 80. Filmfestspiele von Venedig eröffnen mit einer Serie von ganz und gar auf Männer fokussierten Filmen, so etwa Michael Manns Ferrari-Biopic mit Adam Driver. Wirklich mitreißend ist dabei nur »The Promised Land« des dänischen Regisseurs Arcel.

Venedig: Andersons filmisches Theater

Wes Anderson hat in einem Interview über seinen Kurzfilm »The wonderful Story of Henry Sugar« gesagt, dass es sich dabei nicht wirklich um einen Film handele. Das ist eine witzige Polemik mit Wahrheitsgehalt, denn seine bald bei Netflix erscheinende Roald-Dahl-Adaption, die zweite nach »Fantastic Mr. Fox«, ist die konzentrierte Überhöhung seines Stils: verschachtelt in verschiedene Erzählebenen, meta durch und durch und dabei mehr ein filmisches Theaterstück im Tableaux-Modus denn ein narrativer Film.
Gerhard Midding

Wie sich Glasnost auf das sowjetische Kino auswirkte, konnte in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre beinahe unverzüglich auf der Berlinale miterleben. Mit einem Mal reüssierten dort Filme, die aus dem Giftschrank befreit wurden. 1987 gewann „Das Thema“ von Gleb Panfilow, der schon acht Jahre zuvor fertig war, den Goldenen Bären. Im Jahr darauf feierte „Die Kommissarin“ von Alexander Askoldow einen um 20 Jahre verspäteten, enormen Triumph.

Venedig: Kühltruhen voller Muttermilch

»Melk« hieß mein Einstieg, ein kleiner Debütfilm, der durch das Feingefühl für sein Thema überzeugt. Präsentiert wurde der Film in der eigenständigen Reihe Giornate degli autori, dem venezianischen Äquivalent zur Quinzaine des Réalisateurs in Cannes.

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