Kritik zu Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast

© Sony Pictures

Es nennt sich »Legacy Sequel«: Der Fischhakenkiller im schwarzen Öl-Mantel setzt erneut einer Gruppe von jungen Menschen zu

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Slasher-Movies bilden ein populäres Subgenre des Horrorfilms: Eine Gruppe von jungen Menschen gerät in die Fänge eines Unholds, der als maskiertes Monster die jungen Leute mit martialischen Werkzeugen niedermetzelt. Einen nach dem anderen.

Ein Meister dieser Angstepen ist Wes Craven. 1996 inszenierte er mit »Scream« einen selbstironischen Metahorror, der das Muster dieser Slasher-Movies ausstellte – und zugleich mit diebischer Freude zeigte, dass den Opfern dieses Wissen gar nichts nützt. Um an diesen erfolgreichen Teenie-Horror anzuknüpfen, griff Jim Gillespie 1997 mit »Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast« nur noch die formalen Merkmale auf. In Southport treibt ein Unhold mit einem schwarzen Öl-Mantel sein Unwesen. Nacheinander massakriert er junge Menschen, die nach einem Unfall mit Todesfolge Fahrerflucht begingen.

Unter den zahlreichen Remakes von 2025 ist nun die Wiederkehr dieses Fischhaken-Killers kaum verwunderlich. Alles wie gehabt: Mit Madelyn Cline als Danica und Chase Sui Wonders in der Rolle ihrer bisexuellen Freundin Ava stehen jedoch keine makellosen Model-Schönheiten mit Barbie-Figur im Zentrum. Wiederkehrende Großaufnahmen zeigen die beiden bewusst nicht nur von ihrer Schokoladenseite. In raffiniert durchkomponierten Slasher-Szenen verkörpern die beiden jungen Frauen nicht mehr die passiv kreischenden Scream Queens. Während die Männer von Haken und Harpunen durchbohrt werden – und zwar mit einer Brutalität, die die Version von 1997 bei Weitem übertrifft –, teilen Danica und Ava kräftig aus. Die beiden »final girls« sind drahtig und wehrhaft, sie setzen dem Haken-Killer zu.

Die Geschichte – in der Jennifer Love Hewitt und Freddie Prinze Jr. aus der 1997er Version eingebunden sind – bleibt im »Legacy Sequel« so wirr wie im Original. Dennoch wird diese blutige Geisterbahnfahrt trotz mehr als zwei Stunden Laufzeit nicht langatmig. Ein Sommer-Popkorn-Kino, das man im klimatisierten Saal goutiert.

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