Newsletter 28.11.2019

Tellerwäscher und Millionäre
Der erstaunlich vielseitige Robert Pattinson

Anfangs war er vor allem schön: als Cedric Diggory, ein frühes Opfer in den »Harry Potter«-Filmen, und natürlich als der glamouröse Vampir Edward in der »Twilight«-Serie. Inzwischen aber hat sich der englische Schauspieler Robert Pattinson freigeschwommen. Oder sollte man sagen: Er ist sich für nichts zu schade? In David Cronenbergs »Cosmopolis« driftete er als emotional versteinerter Finanzhai durch ein von Straßenkämpfen geschütteltes Manhattan; in »High Life« von Claire Denis spielte er einen Straffälligen, der in einem von Kabelbinder und Rohrschellen zusammengehaltenen Raumschiff auf gefährliche Mission ins All geschickt wird. Auch sein neuer Film »Der Leuchtturm« ist ein eigenwillies Projekt: düster, existenzialistisch, mit Anflügen von Horror. Alexandra  Seitz hat für uns Pattinsons Weg vom Heartthrob zum Charakterdarsteller verfolgt – lesen Sie das Porträt.

Filme der Woche: 

Der Leuchtturm

Zwei Männer, ein Leuchtturm, Einsamkeit und Wahnsinn: Robert Eggers' atmosphärisches Kammerspiel verbindet Motive des Gruselkinos, des metaphysischen Melodrams und der Komödie zu einem eigenwilligen, kaum klassifizierbaren Filmwerk. Eine Liga für sich: die beiden Darsteller

Die schönste Zeit unseres Lebens

Daniel Auteuil begibt sich als frustrierter Rentner und Ehemann auf Zeitreise: zu genau jenem Tag, an dem er seine spätere Frau kennenlernte. »La Belle Époque« ist temporeich erzählt, sehr zum Nachdenken über das Wesen der Erinnerung anregend und leider eine Spur zu gefällig

Aretha Franklin: Amazing Grace

Nach Jahren des Rechtsstreits kommen nun endlich Sydney Pollacks Aufnahmen des legendären Gospel-Konzerts von Aretha Franklin in die Kinos. Alan Elliott hat daraus ein mitreißendes Dokument musikalischer und religiöser Verzückung montiert, in dessen Verlauf die Sängerin und ihr Publikum (darunter Mick Jagger und Charlie Watts) immer furioser verschmelzen