E-Mail an... Laila Stieler

Kurz gefragt, schnell geantwortet. Prominente über ­ihre Vorlieben und Filmerfahrungen
Laila Stieler © Andreas Hoefer / Pandora Film

Laila Stieler © Andreas Hoefer / Pandora Film

Laila Stieler, 57, Drehbuchautorin, Dramaturgin, Produzentin, arbeitet häufig mit Andreas Dresen zusammen; für das Skript zu »Gundermann« gewann sie 2019 die Lola, Ende April startet »Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush«

Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?

Laut meinen Eltern: »Der tapfere Schulschwänzer«. Der sehr komplexen Handlung um einen Jungen, der aus Versehen zum Helden wird, habe ich mit meinen 2 Jahren allerdings nicht folgen können.

Welchen Film schauen Sie immer wieder?

Da gibt es mehrere. Aber im Laufe der Jahre hat sich Egon Günthers »Der Dritte« herausgeschält. Ein kraftvolles, eigenwilliges Frauenporträt. Ich entdecke immer wieder etwas Neues. Mal ist es die unkonventionelle Erzählweise, mal werde ich sentimental, wenn ich den 70er Jahren der DDR und ihren grandiosen Schauspielern wiederbegegne, und immer wieder erfreue ich mich an dem trotzig zarten Gesicht von Jutta Hoffmann.

Welche Fernsehserie verfolgen Sie gerade?

»Ein Teil von ihr«. Ich bin ein Fan von Toni Collette. 

Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?

Mikhaël Hers' »Passagiere der Nacht«. Bei diesem wie auch seinem vorigen Film, »Mein Leben mit Amanda«, beeindruckte mich, wie Hers es schafft, dass mir die Geschichte so nahekommt, als würde mir ein guter Freund oder Bekannter gerade sein Leben erzählen, so sanft, so persönlich. Ich musste ein bisschen weinen, als Charlotte Gainsbourg mit ihrem Sohn Moped fährt und ihren Kopf an seinen Rücken lehnt. 

Ein Film, auf den Sie sich freuen …

»Belfast«. Mich interessieren Familiengeschichten generell, dazu der nordirische Hintergrund und natürlich die Perspektive von Kenneth Branagh . . . 

Ihr/e Lieblingsschauspieler/schauspielerin?

Jutta Hoffmann und Toni Collette hab ich ja schon ­genannt. Ich könnte noch Frances McDormand hinzufügen.

Wer oder was ist unterschätzt?

Der Defa-Film der 70er und 80er Jahre. Da werden zwar soziologische und ideologische Aspekte gewürdigt, aber selten die zuweilen ungewöhnlichen ­Erzählweisen.

Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?

Hm? Entweder Lieblingsfilm oder peinlich. Lieblingsfilme können nicht peinlich sein. Aber als Kind mochte ich die Sendereihe »Willi Schwabes Rumpelkammer«. Da liefen vorzugsweise alte Ufa-Produktionen wie »Der Kongress tanzt«. Das wäre mir heute wohl peinlich.

Was sammeln Sie?

Schuhe. Behauptet mein Mann.

Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?

Bloß keine Prinzipien.

Der beste Platz im Kino?

Am Rand. Ich habe gern ein bisschen Abstand.

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