Kritik zu Plane

© Leonine Distribution

Freunde der Gesellschaftkritik müssen sich woanders hinwenden. Für Fans des Action-Genres aber bietet Gerard Butlers neuer Auftritt als beherzt eingreifender Pilot im »Con Air«-Style alles, was das Herz begehrt

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Für den erfahrenen Piloten Brodie Torrance (Gerard Butler) sollte es eigentlich ein Routineflug werden. Dem Unwetter, das sich über dem Pazifik zusammenbraut, würde er gerne ausweichen. Aus ökonomischen Gründen bemisst die Airline den Treibstoff seiner Maschine jedoch so knapp, dass er schnurstracks in die Turbulenzen steuern muss.

Prompt legt ein Blitzeinschlag die Bord­elektronik der Verkehrsmaschine lahm. Wie durch ein Wunder kann Torrance den Flieger auf der Dschungelpiste einer entlegenen Pazifikinsel notlanden. Glück gehabt? Nun ja, das entlegene Territorium wird von Rebellen kontrolliert. Deren Geschäftsmodell basiert auf der Geiselnahme von Touristen aus der westlichen Hemisphäre. Zudem befindet sich noch ein gefährlicher Sträfling an Bord, dessen Bewacher während der Notlandung ums Leben kommt.

Diese Grundsituation erinnert schon stark an »Con Air« aus dem Jahr 1997. Mit einem geradlinigen Actionthriller will Jean-François Richet das Genre ja auch gar nicht neu erfinden. Er erinnert lediglich an eine Kernkompetenz des Kinos, die man nach zwei Jahren Pandemie ein wenig vermisste. Die Bilder schreiender Menschen, die zwischen den Sitzreihen der trudelnden Verkehrsmaschine hin und her gewirbelt werden, haben eine physische Wucht, wie sie nur auf der großen Leinwand erlebbar wird. Als Zuschauer wird man mit durchgerüttelt.

Der Plot ist überschaubar wie in »Mad Max: Fury Road«: hin und zurück. Gemeinsam mit dem Gefangenen (Mike Colter) rettet Brodie Torrance die Passagiere vor blutrünstigen Geiselnehmern. Die Charaktere, vor allem die der Finsterlinge, bleiben schattenhaft wie im Videospiel. Freunde der subtilen Gesellschaftskritik kommen in diesem Film nicht auf ihre Kosten. Akzente setzt der Routinier Gerard Butler in schmerzhaft ausgedehnten Nahkampfszenen, die kein fieses Detail auslassen. Der Film spricht niedere Instinkte an. Nicht mehr und nicht weniger. Das kann zur Abwechslung sehr anregend sein.

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