Kritik zu My Big Fat Greek Summer

© 20th Century Fox

2009
Original-Titel: 
My Life in Ruins
Filmstart in Deutschland: 
03.09.2009
L: 
95 Min
FSK: 
keine Beschränkung

Nach ihrer Erfolgskomödie »My Big Fat Greek Wedding« zieht es die Komödiantin Nia Vardalos als Touristenführerin ins Land ihrer Vorfahren. Nach altbewährtem Komödienrezept erlebt sie dort allerlei Turbulentes und findet doch tatsächlich einen Mann

Bewertung: 2
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Nia Vardalos ist die Venus von Milo unter den amerikanischen Schauspielerinnen – eine Frau in 3-D, das Kontrastprogramm zu den gebleichten Hungerhaken. »Straffe deine Brüste, lass dein Haar blond färben, nimm zwanzig Pfund ab – oder nimm zu. Entweder richtig fett oder dürr. Und sag den Leuten nicht, dass du Griechin bist«, schildert sie in einem Interview den Rat einer Agentin. Entsprechend traf der kulturell-ästhetische »culture clash« ihrer Erfolgskomödie »My Big Fat Greek Wedding«, die auf Vardalos' Bühnenshow basierte, voll ins Schwarze. Doch ihrer neuen Komödie, in der sie eine in Athen gestrandete US-Akademikerin spielt, fehlt eine ähnlich zugkräftige Idee.

Als Reiseführerin Georgia lotst sie fußlahme Touristen durch antike Ruinen, gemobbt von ihrem Konkurrenten, der immer den Bus mit der Air Condition bekommt. Ihr Stress angesichts des Laissez-faire der Einheimischen wird noch getoppt durch den Vorwurf ihrer intriganten Chefin, Georgia fehle das gewisse »kefi«, die Lebenslust. Mit anderen Worten: einem verkannten Prachtweib, das gute Gründe hat, sich zu ärgern, wird sein Ärger vorgeworfen. Als therapeutischer Deus ex machina fungiert Richard Dreyfuss in der Rolle des Bus-Clowns, der bald als weiser Ratgeberonkel Georgia und die Nörgel-Touris zur verschworenen Truppe formt. Letztere, ein gekonnt zusammengestellter Strauß internationaler Klischees, sorgen für unterhaltsame Momente.

Auch spielen wie im Vorgängerfilm Haare eine Rolle – hier die des zugewucherten Busfahrers, der rasiert aussieht wie Keanu Reeves. Er dient als Verlegenheitslösung der Komödie, die im Grunde darauf hinausläuft, dass die genervte Reiseführerin dringend flachgelegt werden muss. Nia Vardalos jedoch, die eine Ausstrahlung hat, als könnte sie den Fahrer zum Frühstück verspeisen, ist als klein gemachte Georgia so unglaubwürdig wie das lahme Happy End. Eine Sommerkomödie wie lauwarmes Bier.

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