Kritik zu Das Lächeln der Sterne

© Warner Bros. Pictures

2008
Original-Titel: 
Nights in Rodanthe
Filmstart in Deutschland: 
16.10.2008
L: 
97 Min
FSK: 
6

Es sei nie zu spät für eine zweite Chance, lautet die Werbeformel für diesen Film – für Diane Lane und Richard Gere ist es nach »Cotton Club« und »Untreu« bereits die dritte

Bewertung: 2
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Man könnte es als Warnung verstehen, wenn ein Film, der im Original den verhältnismäßig schlichten Titel »Nights in Rodanthe« trägt, vom deutschen Verleih mit schweren Romantikgeschützen als »Das Lächeln der Sterne« an den Start geschickt wird. Andererseits weiß man inzwischen auch, was von einer Nicholas-Sparks-Schmonzette zu erwarten ist, in der Wind und Wasser als Gefühlskatalysator wirken und romantische Liebesschwüre per Brief, Flaschenpost und Tagebuch verbreitet werden. Ausnahmen wie die kantig energische Verfilmung von »The Notebook« bestätigen da nur die Regel.

Entsprechend leben die Verfilmungen seiner Herz-Schmerz-getränkten Geschichten dann auch von der Strahlkraft großer Stars, deren Glanz über die gröbsten Unebenheiten hinweghelfen. Nachdem sich in »Message in a Bottle« bereits Kevin Costner und Robin Wright Penn vor atemberaubend schöner Strandkulisse den Wirrungen der Liebe hingegeben haben, treffen jetzt vor ähnlichem wildromantischem Hintergrund Richard Gere und Diane Lane mit dem schweren Gepäck emotionaler Altlasten aufeinander, in einem idyllisch verschachtelten Holzhaus auf einer North Carolina vorgelagerten Insel.

Beide brauchen eine Auszeit von zerrütteten Lebens- und Liebesverhältnissen: Er, Paul, hat seine Familie einer Chirurgenkarriere geopfert, die nach einem Kunstfehler auch noch ins Schlingern geraten ist. Sie, Adrienne, hadert mit dem Wunsch ihres Mannes, nach einer Affäre wieder in den Schoß der Familie zurückzukehren. Während beide also im Grunde mit sich selbst beschäftigt sind, werden sie von einem aufziehenden Sturm unaufhaltsam aufeinander-geworfen, in einem Szenario, das sich im Douglas-Sirk-Territorium der »Women's Weepies« bewegt, nur dass sich der Meister niemals solche Stil-, Plot- und Ausstattungsschlampereien erlaubt hätte wie der von Theater und Fernsehen kommende George C.Wolfe in seinem Spielfilmdebüt.

So ist der Standort des in der Tat betörend verwunschenen Hauses, das an einer sturmgebeutelten Küste auf dünnen Stelzen in den Sandstrand gesetzt ist, wohl einzig mit CGI-Tüfteleien aufrechtzuerhalten. Teenager mögen von irrationalen Stimmungsschwankungen gebeutelt sein, doch dass sich Adriennes Tochter über Nacht von einer kratzbürstigen Zicke in eine verständnisvolle Freundin verwandelt, wäre auch dann nicht glaubwürdig, wenn die junge Dame sie ein wenig tiefgründiger spielen würde. All den Ungereimtheiten zum Trotz gelingt es Richard Gere und Diane Lane, die in Robert Altmans »Cotton Club« und in Adrian Lynes »Untreu« schon zusammen zu sehen waren, mit entspannt lässiger Selbstverständlichkeit zu agieren, fast so, als sei der Dreh für sie ein netter Spaziergang am Strand gewesen. Und während Geres Spiel eher an der schönen Oberfläche bleibt, rührt zumindest Lane mühelos an die emotionalen Abgründe ihrer Rolle. Darüber hinaus kann man sich an den wild romantischen Szenerien schadlos halten, denen Pedro Almodóvars Kameramann Affonso Beato immer wieder einen magischen Zauber einhaucht.

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