Filmkritiken
Woche vom 16.03.2022
Ein Gangsterquintett sieht sich nach dem Scheitern ihres großen Coups mit einem Resozialisierungsprogramm konfrontiert und der Frage: wollen sie überhaupt zu Guten werden? Temporeicher Animationsfilm, gespickt mit popkulturellen Referenzen.
Eine Familie, Vater Mutter, Tochter, räumt das Haus der verstorbenen Großmutter aus. Nachdem die Mutter abreist, trifft Tochter Nelly ihre Maman als Kind im Wald. Céline Sciamma hebelt Raum und Zeit aus und lässt Vergangenheit und Gegenwart, Generationen einander berühren und spiegeln, sich durchdringen.
Ein Regisseur stellt seinen Film in einem Wüstenkaff in der Arava vor und soll ein Dokument unterschreiben, das die erlaubten Gesprächsthemen definiert. Nadav Lapid treibt ein wildes, wütendes Spiel mit der Autofiktion, er reflektiert das Medium Film und macht es zum kämpferischen Vehikel für die Freiheit der Kunst.
Das Leben dreier Familien gerät aus den Angeln, als sich vor ihrem Wohnhaus ein Verkehrsunfall ereignet. Ein Nanni-Moretti-Film, der ohne Ironie auskommt: Thematisch und stilistisch knüpft er an »Das Zimmer des Sohnes« an, verhandelt mit nüchterner Konzentration die Motive Einsamkeit, Verlust und Verantwortung. Das Kaleidoskop der existenziellen Krisen ringt um Versöhnung und wird dabei von einem sensiblen Darstellerensemble getragen.