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© Warner Bros. Pictures

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Für ihre Weihnachtsfeier haben sich die lustigen Leute von der NASA einen ganz besonderen Scherz ausgedacht, nämlich eine Alternative zur »Voyager Golden Record«. Das ist jene Datenplatte mit Bild- und Audioinformationen, die 1977 an Bord der interstellaren Raumsonde »Voyager« ins All geschickt wurde, um mögliche außerirdische Lebensformen über Existenz und Kultur der Menschheit zu informieren. Die Alternative der Weihnachtswitzbolde hingegen ist eine Sammlung von Sketchen, in denen die Menschheitsgeschichte satirisch zugespitzt vor allem von einem Zeugnis ablegt: der Idiotie der Spezies.

Und eben dies tut nun auch »Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt« von Erik Haffner, der die »witzigen« Schlüsselszenen auf jener Platte zeigt und die Weihnachtsfeier, auf der dieselbe zum allgemeinen Gaudium vorgestellt wird, sowie die Aliens, die sich das Jahrzehnte später irgendwo da draußen ansehen müssen, weil die doofe NASA-Praktikantin am Ende der Feier natürlich die Scheiben verwechselt hat. Dass die Außerirdischen schließlich stante pede Kurs auf den Planeten Erde nehmen, um denselben zu pulverisieren, kann man ihnen nach Ansicht dieses Films nicht verübeln. Humorforschern der Gegenwart könnte es aber die eine oder andere Nuss zu knacken geben, vor allem in Gestalt der Frage, warum hier eigentlich nichts lustig ist?

Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Macher*innen letztlich zu feige waren, den stellenweise – etwa in der Sequenz zur Stauffenberg-Verschwörung – aufflammenden Zynismus volles Rohr aufzudrehen, auf dass ein ordentlicher, kabarettistischer Tritt in den bequemen Humanhintern entstünde? Im Sinne von: Planet verspielt, Affe tot und kein Bedauern! Stattdessen wird fernsehkompatibel alberner Kokolores verbrochen, der sich im historischen Gewand zahnlos und windelweich an heutigen emanzipatorischen, »woken« Diskursen abarbeitet. Schnarch!

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