Tom Cross

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Alles, was in »Singin' in the Rain« nicht vorkommt: Damien Chazelle erzählt von der schmutzigen, wilden Zeit der Filmindustrie vor der Einführung von Tonfilm und Hays Code – als wüste Orgie der Transgressionen, die zugleich eine kurze, große Zeit für gesellschaftliche Außenseiter war.
Mit dem Ende von »Spectre« schien der erzählerische Bogen, der sich über die Ägide Daniel Craigs als James Bond spannte, vollendet. Aber Cary Fukunaga versucht, den Mythos in seiner Dämmerung noch einmal neu zu definieren, halb traditionsbewusst, halb ikonoklastisch. Craig vollzieht den Generationenwechsel mit Hingabe und Würde
Der Geschichte der Mondlandung nimmt Damien Chazelle das nationale Pathos. ­Zusammen mit Ryan Gosling in der Hauptrolle ringt er ihr neue, betörende und zutiefst menschliche Perspektiven ab: »Aufbruch zum Mond«
Scott Cooper erzählt von einem US-Captain, der Cheyenne-Häuptling samt Familie zum Sterben in sein Stammesgebiet geleiten soll. Was zunächst in klassischer Western-Manier daherkommt, mit großen Bildern und elegischer Atmosphäre, untersucht gewissenhaft das Trauma der Indianerkriege: »Feinde – Hostiles«
Damien Chazelle zelebriert in »La La Land« den Augen- und Ohrenschmaus eines klassischen Musical in Breitwand und leuchtenden Farben und gibt seiner schmerzlich schönen Geschichte zugleich einen modernen Twist
Jennifer Lawrence als Wischmop-Erfinderin Joy Mangano löst selbst hartnäckigen Schmutzbelag: Mit seinem virtuosen Biopic über eine Frau, die durch Putzen reich wurde, gelingt David O. Russell ein sehenswerter filmischer Ausflug in die Niederungen des Teleshoppings
Ein faszinierender Musikthriller, der im Gewand der klassischen Schleiferfilme aus Sport und Militär daherkommt, mit einem brillanten J. K. Simmons als musikalischem Drill-Sergeant und einer Präzision, die Jazzmusik in Peitschenhiebe verwandelt