Kritik zu Stuber

© 20th Century Fox

In dieser Actionkomödie gehen mit dem bulligen Dave Bautista als Cop und Stand-up-Comedian Kumail Nanjiani als Uber-Fahrer zwei denkbar gegensätzliche Typen auf die Jagd nach einem Killer

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Buddy-Actionkomödien sind ein sterbendes Genre. Doch die Sehnsucht nach jenem sorglosen Blödel-Charme, von dem einst die Buddy-Filme der 80er und 90er beseelt waren und der, in verschärfter Form, von Männerkatastrophenkomödien wie Hangover kurzzeitig wiederbelebt wurde, ist nicht totzukriegen. Auf dem Papier wirkt die Stuber-Paarung vielversprechend: der massive Dave Bautista, ein Ex-Wrestler, wurde als Szenendieb in »Guardians of the Galaxy« bekannt, und der zartgliedrige Kumail Nanjiani, ein pakistanischstämmiger Stand-up-Comedian, feierte mit seiner selbstverfassten Komödie »The Big Sick« den Durchbruch. Bautista spielt einen L.A.-Cop, der nach einer Augenoperation zeitweise kaum sehen kann und der, als er einen Hinweis auf einen lange gesuchten Killer bekommt, kurzerhand ein Uber-Taxi samt Fahrer kapert. Nanjiani verkörpert diesen als einen nervös plappernden Sportartikelverkäufer, der nebenbei als Fahrer jobbt, um mit seiner besten Freundin ein Sportstudio zu finanzieren. Sein Ziel ist es, eine Fünf-Sterne-Bewertung zu bekommen, womit begründet wird, warum Stu trotz der immer blutigeren Odyssee durch die Unterwelt am Steuer bleibt.

In manch improvisiert wirkender Szene, in der sich der blind durch die Gegend stolpernde, bullige Erst-schießen-dann-reden-Cop und der quecksilbrige, aber Smartphone-gewandte Angsthase kabbeln, beginnt der Film abzuheben. Stus liebedienerische Plackerei mit seinen Fahrgästen ist geradezu eine Satire der Uber-Philosophie. Insgesamt aber erweist sich ihr Trip als disparate Mischung aus ein paar originellen Ideen, handfester Action und einem nur im Dienste eines Showdowns existierenden Vater-Tochter-Konflikt, wie er öder nicht sein könnte. Verstörend sind aber weniger die Vorhersehbarkeiten als der ex­treme Body-Count und die unverblümt zynische Gewalt. Wo die Charaktere dieses »odd couple« durchaus bestehen können, wird der Spaß doch meist vom dumpfen Drehbuch abgewürgt.

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