Kritik zu Death Race

© Universal Pictures

Unter Mitwirkung des Meisters inszenierte Paul W.S. Anderson das schlichte, aber effektive Remake eines B-Pictures aus der Werkstatt von Roger Corman

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Wir schreiben das Jahr 2012. Nach einem weltweiten wirtschaftlichen Kollaps leidet auch die Moral der Medienproduzenten. Per Pay-TV oder Internet kann man live beim alljährlichen Todesrennen auf der amerikanischen Gefängnisinsel Terminal Island dabei sein. Der wegen seiner vielen Narben maskierte Publikumsliebling mit dem Spitznamen Frankenstein ist unglücklicherweise nach vier Rennen tödlich verunglückt.

Damit die sensationellen Einschaltquoten nicht sinken, wird sein Tod verschwiegen. Der zu Unrecht verurteilte Häftling und Exrennfahrer Jensen Ames (Jason Statham) soll nach dem Willen der skrupellosen Gefängnisdirektorin Hennessey (Joan Allen) der Nachfolger Frankensteins sein. Wenn Ames fünf Rennen überlebt, steht ihm die Entlassung zu.

B-Film-Produzent Roger Corman hatte 1975 die bitterböse Idee, eine Science-Fiction-Satire für seine Talentschmiede »New World Entertainment« zu machen, in der Rennfahrer mit dem Überfahren von Fußgängern Punkte sammeln können. Unter der Regie von Schauspieler Paul Bartel lieferte sich in »Death Race 2000« David Carradine als maskierter Rennfahrer Frankenstein ein rücksichtsloses Duell mit dem jungen Sylvester Stallone. In Deutschland, wo das Werk unter dem Titel »Frankensteins Todesrennen« (später Herrscher der Strasse) ausgewertet wurde, stieß der Film auf Entrüstung: »Als utopische Satire gemeinte Mischung aus Brutalität, Zynismus und widerwärtigem Nervenkitzel« wurde er vom »film-dienst« verurteilt.

Über das aktuelle Remake dieser Endzeitvision, das ebenfalls unter Mitwirkung von Roger Corman entstanden ist, wird sich heute wohl niemand mehr ereifern wollen. Regisseur Paul W.S. Anderson hat sich mit schnörkellosen Franchise-Blockbustern wie »Alien vs. Predator« als zuverlässiger Lieferant von gewinnbringenden Videospieladaptionen einen Namen gemacht. »Death Race« überzeugt durch effektvolle Karambolagen und ironisch platte Dialoge. Dem mit »Transporter« zum Action-Star avancierten Jason Statham und der sonst so seriösen Joan Allen merkt man die Spielfreude in diesem simplen, aber soliden Actioner an. Das Videospiel zum Film ist natürlich schon im Handel.

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