Kritik zu Arkie und die Stadt des Lichts

© Splendid Film

Oktopusse sind die It-Tiere des derzeitigen Animationsfilms, wie auch diese Adaption eines viel geliebten Comics, die Geschichte eines Halbblut-­Oktopusmädchens, beweist

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Ein bemanntes Flugobjekt in Form einer Monsterwanze. Eine Heldin, die einen Tentakel anstelle eines Armes aufweist. Per Batterie aufladbare Glühwürmchen als beste Freunde. Ein traurig blickendes, angebrochenes rohes Ei, das von einem Kaninchen liebevoll betüdelt wird. 

Das Universum, das in diesem Animationsfilm entworfen wird, ist ein Mix aus anthropomorphisierten Tieren und Zitaten aus Sci-Fi-Klassikern und Folklore. Die ungestüme Titelheldin Arkie erinnert optisch zudem an Henry Selicks Stop-Motion-Abenteuer »Coraline«. Auf der Suche nach ihrem von Kopfgeldjägern gekidnappten Vater Blister, einem Oktopus, gerät das zwölfjährige Mädchen in die Stadt des Lichts, die wie eine psychedelisch überdrehte Trickfilmversion von »Blade Runner« aussieht. Unterwegs begegnet sie einem sprechenden Baum, der mal an Tolkiens Baumbart, mal an japanische Naturmystik erinnert.

Klingt wirr? Ist es leider auch. Vorlage dieses Trickfilms war der Comic »Scarygirl«, das bekannteste Werk des kanadisch-aus­tralischen Künstlers Nathan Jurevicius. Das 2001 entwickelte Girlie Arkie wurde auch als Spielzeug und Computerspiel zur Kultfigur.

Gerne hätte man, wie beim Blättern in der wunderlichen Graphic Novel, mehr Zeit zum Betrachten dieser fantasievollen Geschöpfe. Doch der Film stellt mit seinem sprunghaften Timing, den klischeehaften Dialogen und der lückenhaften Handlung eher eine Geduldsprobe dar. Auf ihrer Heldinnenreise erwartet Arkie in der Stadt des Lichts der Bösewicht Maybee, der, irgendwie, Oktopusse als DNA-Lieferanten für die Rekonstruktion einer geliebten Toten braucht. Auch die Sonne spielt als Energielieferantin, irgendwie, eine entscheidende Rolle. 

Die Erschöpfung angesichts der unausgegorenen Storyelemente – wer will, kann in Arkies Akzeptanz ihrer Oktopus-Gene einen pädagogischen Mehrwert entdecken – überwiegt bald den Spaß an der gestalterischen Kreativität.

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